20 Bodenbeschaffenheit.
und der Entstehung dieser Verwitterungsrinde sei hier auf den gy6ognostischen Teil verwiesen. Die Wertung des Lehmbodens ist sehr verschiedenartig; von den Abhängen und Hügeln wird der lehmige Sand durch die Tagewasser leicht heruntergespült und es kommt der strenge Lehmboden zu Tage, der in sehr nassen oder sehr trockenen Jahren zu versagen pflegt. Der lehmige Sand bietet einen vorzüglichen Ackerboden dar, weniger wegen seines unmittelbaren Vorrates an Pflanzennährstoffen— pflegt doch der Gehalt an plastischem Ton darin nur selten 4 pCt. zu übersteigen— als seiner physikalischen Beschaffenheit wegen. Da er von dem wasserhaltenden Lehm und Geschiebemergel unterlagert wird, so bietet er selbst in den trockensten Jahren den Pflanzen genügende Feuchtigkeit und bei dem großen Reichtum des Untergrundes an Nährstoffen eine hinreichende Menge unmittelbar zu verwendender Substanzen. Dem mangelnden Kalkgehalt läßt sich durch Zuführung von Ätzkalk oder auch von unverwittertem Geschiebemergel aufhelfen, der dann einen Winter hindurch erst tüchtig„zerfrieren“ muß, ehe er eingepflügt wird. Es ist indessen zu bemerken, daß auf derartig frisch„gemergelten“ Böden die Kartoffeln regelmäßig schorfig werden; man soll diese also erst im zweiten Sommer aufbringen. Ferner mißraten die Lupinen- stets nach frischer Kalkung oder Mergelung. Der Kalk wirkt im Boden weniger unmittelbar als Pflanzennährstoff, wie mittelbar, indem er nämlich die Zersetzung der Bodenbestandteile befördert.
Schlechter als die reinen Lehmböden sind solche Stellen,
wo der Lehm nur noch in dünner Decke vorhanden ist va so
daß die Vorzüge des wasserhaltenden Untergrundes fortfallen. In trockenen Jahren versagen solche Stellen leicht.
Der Kalkboden.
Kalkboden findet sich auf Blatt Vietz-nur an der Stelle, wo das oben beschriebene Lager von Unterdiluvialem Süßwasserkalk am Abhange heraustritt. Es ist dieser Kalk als vorzügliches Meliorationsmittel gut zu verwenden; zum Brennen dürfte er seines Tongehaltes wegen ungeeignet sein. Die Analyse des Kalkes ist im IV. Teile dieser Erläuterungen mitgeteilt.