Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 13
Aus den oben angeführten Profilen ergibt sich, wie gesagt, eine starke Störung der Tertiärschichten, kenntlich‘ an‘ der verschiedenen Tiefe, in der die Braunkohlen angetroffen wurden. Nördlich von der Chaussee Vietz—Diedersdorf konnten Braunkohlen bis zur Tiefe von 30 und 51 m überhaupt nicht— wenigstens nicht in abbauwürdiger Menge— gefunden werden. Auf höheren Kuppen liegen die tertiären Schichten vielfach. unmittelbar unter dem Oberen Diluvium. Es scheint damnach, als ob die ganze Liebenower. Platte ein hoch aufragendes, durch Verwerfungen entstandenes Tertiärmassiv sei, an dem sich das Inlandeis aufgestaut und dadurch die geringeren Störungen der Tertiärschichten nachträglich hervorgerufen habe.
Das Diluvium.
Das Diluvium umfaßt die Bildungen der Eiszeit, die auf die Tertiärzeit folgt und der geologischen Gegenwart vorangeht, deren Bildungen man als Alluvium bezeichnet. Während der Eiszeit war ganz Nordeuropa unter einem von den skandinavischen Hoch
gebirgen ausgehenden Inlandeise begraben, wie wir es heute noch in Grönland in der Ausdehnung von 40 000 Quadratmeilen beobachten können. Dieses Inlandeis, das das grönländische um das Dreifache an Ausdehnung übertraf und das sich in unserer Gegend etwa von N. nach S. bewegte, schickte seine Schmelzwasser beim Anrücken vor sich her und gab dadurch Veranlassung zur Ablagerung großer Ton-, Sand- und ‚Kiesmassen. Auf diese vorgeschütteten Massen legte sich dann das Inlandeis selber. Hierbei gelangten die vom Eise mitgeführten, aus Skandinavien , Finland, dem Ostseebecken und dem Untergrunde entstammenden Schuttmassen, die„Grundmoräne“, unser„Geschiebemergel“, zur Ablagerung. Das Abschmelzen des Inlandeises erfolgte absatzweise; in jeder längeren Stillstandsperiode wurden am KEisrande: Steinund Kieswälle, Sandberge oder auch nur aufgepreßte Massen, die‘„Endmoränen “, aufgehäuft, vor denen die Schmelzwasser die großen Heidesandflächen, die„Sandr “, aufschütteten, die den Endmoränen vorgelagert zu sein pflegen. Entsprechend einer zweimaligen Vereisung unseres Gebietes sind hier zwei Grund