Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 52 [Neue Nr. 2837] (1905) Bäk / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Schulte und F. Wahnschaffe 1900/1901
Entstehung
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8 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

massen vor sich aufschüttete, daß sich in Becken Tone und feine Sande ablagerten, die bei weiterem Vorrücken des Eises wieder mit Grundmoränenmaterial überdeckt wurden, aber derselben Kiszeit angehören. Vom stratigraphischen Standpunkte aus ist es zweckmäßig, in. den Fällen, in denen unter dem Oberen Geschiebemergel oder den ihm gleichalterigen Bildungen Ab­lagerungen vorkommen, die der jüngeren Eiszeit angehören oder deren Stellung zur älteren wenigstens zweifelhaft ist, das Lagerungsverhältnis auszudrücken. Diese Bildungen im Liegen­den oberdiluvialer Ablagerungen wurden bei der Darstellung auf der Karte mit dem besonderen geognostischen Zeichen d versehen, während die sicher der letzten Vereisung zugehörigen das Zeichen 6 führen.;

Die oberdiluvialen Ablagernngen umfassen einerseits die Bildungen, ‚welche unmittelbar unter dem Eise oder an seinem Rande oder vor ihm durch die Schmelzwasser abgesetzt wurden; diese Bildungen nehmen im allgemeinen die hochgelegenen Teile der Erdoberfläche ein und man faßt sie unter dem Namen Höhendiluvium zusammen. Andererseits gehören zum Oberen Diluvium noch die Ablagerungen, welche nach dem weiteren Zurückweichen des Eises entstanden, indem die Schmelzwasser der weit zurückliegenden Gletscher die vorhandenen Ablagerungen zerstörten und umlagerten. Sie erfüllen die niedriger gelegenen Teile der Hochfläche und werden als Taldiluvium bezeichnet.

Das Höhendiluvium

ist vertreten durch den Oberen Geschiebemergel, Oberen Sand, Sand im Liegenden oberdiluvialer Bildungen, Oberen Kies, Kies, Tonmergel und Mergelsand(Schlepp­sand) im Liegenden oberdiluvialer Bildungen.;

Der Obere Geschiebemergel(om), die Grundmoräne des Inlandeises, besteht ursprünglich aus einem sandig-tonigen, kalk­haltigen Gemenge[sandiger Mergel($M)], in dem Geschiebe verschiedenster Größe eingebettet liegen. Durch Verwitterung vermindert sich allmählig von der Oberfläche her der Kalkgehalt, bis ein vollständig kalkfreies Gebilde, der sandige Lehm(SL), hervorgeht. Durch weitere Witterungseinflüsse wird dem Lehm