Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 52 [Neue Nr. 2837] (1905) Bäk / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Schulte und F. Wahnschaffe 1900/1901
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 9

» ein Teil seiner tonigen Bestandteile entzogen; so entstehen Über­gänge vom sandigen Lehm zum sehr sandigen Lehm(SL), zum lehmigen bis zum schwach lehmigen Sand(LS bezw. LS). Alle diese noch durch Tongehalt ausgezeichneten Verwandlungs­produkte, welche die sogenannte lehmige Verwitterungsrinde des ursprünglichen Geschiebemergels bilden, werden mit diesem bei der Darstellung auf der Karte als Geschiebemergel zusammen­gefaßt.:

Der Geschiebemergel weist bisweilen eine humose Oberfläche (Geschiebemergel mit humoser Rinde) auf infolge der Vegetation oder der Bearbeitung durch Menschenhand.

Auf Blatt Bäk ist der Geschiebemergel in zahlreichen kleinen und großen, über das ganze Blatt verstreut liegenden Flächen verbreitet, deren größte das nordöstliche Blattviertel enthält. Ge­wöhnlich ist er von einer starken Verwitterungsrinde bedeckt, deren Mächtigkeit zwischen 3 und 17 dem schwankt. Darunter folgt in der Regel eine verhältnismäßig starke Lehmdecke; der unverwitterte Geschiebemergel unter dieser ist ziemlich- selten bei den Bohrungen bis zu 2m Tiefe zu treffen. Von seinem Vorhandensein zeugen jedoch zahlreiche ältere, jetzt wohl überall völlig verfallene tiefe Mergelgruben, da in früheren Zeiten vielfach gemergelt worden ist. Diese Mergelung erstreckte sich in aus­giebiger Weise auch auf die anliegenden Sandgebiete, so daß diese oft einen nicht auf ihre Verwitterung zurückzuführenden lehmigen Boden an der Oberfläche besitzen, während darunter schon in 23 dem Tiefe völlig reine, lehmfreie Sande folgen.

Der Obere Sand(ös) stellt im allgemeinen ein ungeschichtetes, mit großen und kleinen Geschieben durchsetztes Gemenge dar, dessen Korn sehr verschieden sein kann; es kommen alle Über­gänge vom feinen, gleichkörnigen bis zum stark kiesigen Sande vor[Sand($S), schwach kiesiger Sand(&G$), kiesiger Sand(6S), sehr kiesiger Sand(GS)]. Wo der Wind Zutritt hat, überwiegen an der Oberfläche die gröberen Bestandteile, da die feineren leicht durch den Wind entführt werden. Infolge der Verwitterung der Feldspat-Gemengteile kann die Oberfläche schwach lehmig, durch Einfluß der Vegetation oder Bearbeitung durch Menschenhand