Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 52 [Neue Nr. 2837] (1905) Bäk / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Schulte und F. Wahnschaffe 1900/1901
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Bodenbeschaffenheit. 19

das heißt die Beschaffenheit der Gemengteile und des Korns; von entscheidendem Einfluß.

In den höheren Lagen ist der Grundwasserstand fast überall sehr niedrig, und die Durchlässigkeit des Sandbodens führt sehr leicht zu großer Trockenheit. Günstiger gestalten sich die Ver­hältnisse an den Stellen, an denen undurchlässige Schichten in geringer Tiefe unterlagern. Hier wird nicht nur selbst bei trockener Jahreszeit Feuchtigkeit in genügender Menge zurück­gehalten, sondern die Pflanzen finden in dem unterlagernden Boden auch noch wertvolle Nährstoffe, so daß solche Stellen sich schon oberflächlich durch ihren besseren Pflanzenwuchs kenntlich machen.)

Die Beschaffenheit des Korns und der Gemengteile des Sandes sind für das Pflanzenwachstum von großer Bedeutung. Die gleichmäßig-körnigen Sande sind dabei am ungünstigten. Flächen solcher Art eignen sich kaum für den Ackerbau. Enthält der Sandboden dagegen gröbere Beimengungen oder überwiegen diese gar(Kiesboden), so geht aus deren Verwitterung eine reichliche Menge von Pflanzennährstoffen hervor; außerdem entsteht durch Verwitterung von Feldspatgemengteilen eine lehmige Oberfläche und erteilt dem Boden einen gewissen Grad von Bindigkeit.

Die Unterschiede zwischen den infolge der petrographischen Beschaffenheit schlechteren oder besseren Böden kommen inner­halb der Blattfläche sehr zur Geltung. Die an gröberen Bei­mengungen reichen Sandböden bilden ein gutes Ackerland, das sich durch Zugabe von Düngemitteln und Befahren mit Geschiebe­mergel, wo es angängig ist, noch erheblich verbessern läßt. Roggen, Kartoffeln, Lupine, Buchweizen und Serradella liefern lohnende Erträge.;

Am schlechtesten ist es mit den Flächen bestellt, die von feinkörnigen Sanden eingenommen sind und unter dem niedrigen Grundwasserstande zu leiden haben. Es lohnt sich nicht, diese Flächen für den Ackerbau zu verwenden. Selbst der Auf­forstung setzen sie zuerst große Schwierigkeiten entgegen, da beim Fehlen einer Pflanzendecke die lockere Oberfläche vom Winde leicht bewegt wird und alle Bedingungen zu Flugsand­bildungen gegeben sind. Hat sich aber eine Pflanzendecke ge­

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