Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 40 [Neue Nr. 3655] (1905) Reppen / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 15

werkstelligen, weil zwischen beiden überall mächtige geschichtete Bildungen sich einstellen, die bis zu 10 und 15 Meter anschwellen können. Wie mächtig der ältere Geschiebemergel unseres Blattes ist, ließ sich nicht feststellen, weil an keiner Stelle die unter ihm liegenden Schichten, also auch nicht seine untere Grenzfläche der Beobachtung zugänglich waren.

Viel größere Verbreitung besitzen, wie aus der grauen Farbe in der Karte leicht ersichtlich ist, die glazialen Zwischenschich­ton. und unter ihnen vornehmlich der Sand(ds). Er ist meist von mittlerem Korne, besteht zu 8590 Prozent aus Quarz und enthält etwa 10 bis 15 Prozent andere Mineralien, unter denen der Feldspat weitaus überwiegt. Neben ihm finden sich untergeordnet noch Augit, Hornblende, Granat, Magnet- und Titaneisen, Glimmer und kohlensaurer Kalk. Der letztere ist aber infolge seiner leichten Löslichkeit im Wasser gewöhnlich bis auf mehrere Meter Tiefe ausgelaugt, und deshalb nur in be­sonders tiefen künstlichen Aufschlüssen zu beobachten. In den meisten Fällen bildet der Sand ausgedehnte Ablagerungen unter dem oberen Geschiebemergel, die nur da zutage kommen, wo durch die Erosion der letztere durchschnitten ist, also am Rande der großen und kleinen Täler. So ist sein Lagerungsverhältnis ganz allgemein in dem zur Schmagoreier Hochfläche gehörenden Anteile unseres Blattes; dagegen findet sich auf der Bottschower Hochfläche der Sand noch in einer wesentlich anderen Lagerungs­form, nämlich als sogenannte Durchragung. Mit diesem Namen bezeichnet man Kuppen und wallartige Rücken von Sand, die sich aus der ebenen Geschiebemergelplatte herausheben und die­selbe hoch überragen. Sie sind wahrscheinlich vor dem Rande des sich zurückziehenden Inlandeises durch Aufpressung ent­standen und stellen infolgedessen häufig Bildungen dar, die mit den später zu erwähnenden Endmoränen in engem Zusammen­hange stehen. Wir beobachten solche Durchragungen auf unse­rem Blatte am äußersten Südrande, wo die Hegeberge eine solche mächtig aufragende Sandmasse bilden, denen zwei schmale namenlose Parallelkämme von Sand nach N. hin sich an­schließen. Häufiger werden diese Durchragungen in dem süd­östlichen Teile unseres Blattes. Die zahlreichen Sandberge um

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