Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 40 [Neue Nr. 3655] (1905) Reppen / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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34 Bodenbeschaffenheit.

Während in der höheren Talstufe die Mächtigkeit der auf­geschütteten Sande und die bedeutende Tiefe, in welcher das Grundwasser unter ihnen sich findet, diesen Flächen durchaus den Charakter von Höhenhöden verleihen, sind die tiefer liegenden Sandflächen der niedrigeren Terrassen entlang der Eilang und dem Tornower Fließ zum Teil schon direkt als Niederungs­böden zu bezeichnen, da unter ihnen in geringer Tiefe das Grundwasser folgt und ihre Oberfläche im allgemeinen stärker humifiziert ist als diejenige der Sande der obersten Talstufe. Weiter besteht ein Unterschied beider Terrassen in bezug auf die mechanische Zusammensetzung der sie aufbauenden Sande. Während nämlich in der tieferen Talstufe entweder ganz stein­freie Sande auftreten oder solche, in denen nur geringfügige kiesige Beimengungen sich finden, begegnen uns in der höheren Talstufe entweder die letzteren in größerer Menge, oder mit oder neben ihnen zahlreiche kleine Geschiebe bis zu Kopfgröße hinauf. Wenn die Sande der oberen Talstufe eine größere Mächtigkeit besitzen, so ist ihr landwirtschaftlicher Wert nur gering, weil sie dann an außerordentlicher Trockenheit leiden, da das Wasser in ihnen rasch in die Tiefe versinken kann. Sie werden infolgedessen nur in verhältnismäßig geringem Um­fange als Acker genutzt und tragen zum größeren Teile Kiefern­forsten(Kgl. Forst Reppen). Die großen Ödlandgebiete zwischen Reppen und Tornow werden zum Glück jetzt mehr und mehr in systematischer Weise mit Kiefern aufgeforstet.

Wesentlich günstiger gestalten sich die landwirtschaftlichen Verhältnisse dieser Talsandböden, wenn in geringer Tiefe unter ihnen die Decke des Oberen Geschiebemergels folgt, wie dies am Plateaurande nordöstlich von Friedrichswille der Fall ist. Diese Flächen tragen in der Karte auf grünem Grunde eine ockergelbe, schräge, weite Reißung und zeigen damit an, daß unter ihnen in weniger als 2 Meter Tiefe, in den meisten Fällen schon nach*/4 bis 1'/» Meter der Lehm folgt. Diese Lehmunterlage übt in doppelter Weise eine günstige Kinwirkung aus: einmal verhindert sie das rasche Versinken des atmosphärischen Wassers in größere Tiefe und erhält dadurch den Boden auch