Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 40 [Neue Nr. 3655] (1905) Reppen / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 35

im Sommer frisch, und sodann ermöglicht sie es einer Menge von Pflanzen, mit ihren Wurzeln bis in den nährstoffreichen Untergrund einzudringen und demselben ihren Bedarf zu ent­nehmen.

Was eben von den Talsanden der höchsten Terrasse gesagt worden ist, das gilt in vollem Umfange auch für die mit gelber Farbe dargestellten, jungglazialen Hochflächensande. Auch bei ihnen besteht der wesentlichste Unterschied darin, ob sie eine bedeutende Mächtigkeit besitzen, oder ob in geringer Tiefe unter ihnen die nährstoffreiche und wasserhaltende Bank des Ge­schiebemergels folgt. Wie beim Talsande, so sind auch bei den Höhensanden diejenigen Flächen, in welchen diese Unterlagerung in weniger als 2 Meter Tiefe konstatiert werden konnte, durch weite Schrägreißung von solchen unterschieden, deren Sand­mächtigkeit 2 Meter überschreitet.

Da in den hauptsächlich von jüngeren Sanden eingenommenen endmoränenartigen Gebieten neben den ungünstigen Wasser­verhältnissen auch noch schwierige Terrainverhältnisse sich ein­stellen, wie Rücken, Kuppen und Einsenkungen, welche die Ackerbestellung sehr erschweren, so ist der größte Teil dieser Flächen bewaldet.

Der von den Sanden der glazialen Zwischenschichten auf der Hochfläche erzeugte Boden ist auf dio Ränder einer Anzahl von Tälern in der Osthälfte des Blattes beschränkt. Dadurch ist schon angedeutet, daß diese Flächen im allgemeinen für die Jandwirtschaftliche Nutzung eine ungünstige Lage insofern be­sitzen, als ihre starke Neigung die Bestellung sehr erschwert. Wenn trotzdem ein sehr großer Teil dieser Sandflächen in Acker­kultur genommen ist, so liegt das daran, daß einmal in diesen Sanden feinkörnige Einlagerungen sich finden in Gestalt von dünnen Tonschmitzchen und Mergelsandbänkchen, und daß außerdem aus den höher am Gehänge liegenden tonig­kalkigen Bildungen durch den Regen Material am Abhange heruntergeführt und mit den reinen Sanden vermischt wird, so daß deren Wert dadurch eine gewisse Steigerung erfahren

kann.