Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 39 [Neue Nr. 3654] (1905) Drenzig / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 29

in welcher das Grundwasser unter ihnen sich findet, diesen Flächen durchaus den Charakter von Höhenböden verleihen, sind die tiefer liegenden Sandflächen der niedrigeren Terrasse an der Eilang zum Teil schon direkt als Niederungsböden zu bezeichnen, da unter ihnen in geringer Tiefe das Grundwasser folgt und ihre Oberfläche im allgemeinen stärker humifizirt ist als diejenige der Sande der obersten Talstufe. Weiter besteht ein Unterschied beider"Terrassen in Bezug auf die mechanische Zusammensetzung der sie aufbauenden Sande. Während näm­lich in der tieferen Talstufe entweder ganz steinfreie Sande auftreten oder solche, in denen nur geringfügige kiesige Bei­mengungen sich finden, begegnen uns in der höheren Talstufe entweder die letzteren in größerem Umfange, oder mehr oder weniger zahlreiche kleine Geschiebe bis zu Kopfgröße hinauf. Wenn die Sande der oberen Talstufe eine größere Mächtigkeit besitzen, so ist ihr landwirtschaftlicher Wert nur gering, weil sie dann an außerordentlicher Trockenheit leiden, da das Wasser in ihnen rasch in die Tiefe versinken kann. Sie werden infolge­

dessen nur in verhältnismäßig geringem Umfange als Acker

genutzt, während der größte Teil der von ihnen eingenommenen Flächen im südlichen"Teile des Blattes ausgedehnte Kiefernwälder trägt.

Wesentlich günstiger gestalten sich die landwirtschaftlichen Verhältnisse dieser Talsandböden, wenn in geringer Tiefe unter ihnen die Decke des jüngeren Geschiebemergels folgt, wie dies beim Forsthaus Kunersdorf und nordöstlich von dem Forsthause am Spring, sowie nördlich vom Bahnhof Reppen der Fall ist. Diese Flächen tragen in der Karte auf grünem Grunde eine ockergelbe, schräge, weite Reißung und zeigen damit an, daß unter ihnen in weniger als 2 Metern Tiefe, in den meisten Fällen schon in*/, bis 1'/» Metern der Lehm folgt. Diese Lehmunterlage übt in doppelter Weise eine günstige Einwirkung aus: einmal verhindert sie das rasche Versinken des atmosphärischen Wassers in größere Tiefe und erhält dadurch den Boden auch im Sommer frisch, und sodann ermöglicht sie es einer Menge von Pflanzen, mit ihren Wurzeln bis in den nährstoffreichen Untergrund einzudringen und demselben ihren Bedarf zu entnehmen,