Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 39 [Neue Nr. 3654] (1905) Drenzig / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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30 Bodenbeschaffenheit.

Was eben von den Talsanden der höchsten Terrasse gesagt worden ist, das gilt in vollem Umfange auch für die mit gelber Farbe dargestellten, jungglazialen Hochflächensande. Auch bei ihnen besteht der wesentlichste Unterschied darin, ob sie eine bedeutende Mächtigkeit besitzen, oder ob in geringer Tiefe unter ihnen die nährstoffreiche und wasserhaltende Bank des Geschiebe­mergels folgt. Wie beim Talsande so sind auch bei den Höhen­sanden diejenigen Flächen, in welchen diese Unterlagerung in weniger als 2 Metern Tiefe konstatiert werden konnte, durch weite Schrägreißung von denjenigen unterschieden, deren Sand­mächtigkeit 2 Meter überschreitet.

Da in den hauptsächlich von Sanden eingenommenen end­moränenartigen Gebieten neben den ungünstigen Wasserverhält­nissen auch noch schwierige Terrainverhältnisse sich einstellen, wie Rücken, Kuppen und KEinsenkungen, welche die Acker­bestellung sehr erschweren, so ist ein Teil dieser Flächen be­waldet und für diejenigen, die es noch nicht sind, insbesondere für die großen Flächen zwischen Zohlow, Neu-Zohlow und Bischofsee wäre die Aufforstung mit Kiefern die zweckmäßigste Verwendung.

Die besten Sandböden unseres Blattes entstehen aus der Verwitterung der Mergelsande. Dieser Prozeß hat mit dem­jenigen des Geschiebemergels eine gewisse Ähnlichkeit; auch hier beobachten wir eine Entkalkung, durch welche auf unserem Blatte die ganze Schicht in 45 Meter Mächtigkeit in kalk­freien Schluffsand umgewandelt ist. Erst aus diesem geht durch die bei der Besprechung des Geschiebemergels aufgezählten Faktoren der lehmige bis tonige Sand hervor, welcher die Ackerkrume des Mergelsandes bildet. Ihre Bedeutung ist aber wegen ihrer außerordentlich geringen Flächenentwickelung(nur östlich von Forsthaus Kunersdorf) eine sehr untergeordnete.

Der Kies-(Grand-) Boden.

Der Kiesboden, welcher sowohl von Talkiesen wie von jüngeren Hochflächenkiesen gebildet wird, besteht wie der Untergrund, aus welchem er hervorgeht, aus den verschieden­artigsten Gesteinen in größeren abgerollten Stücken. In dem