Bodenbeschaffenheit. 31
ursprünglichen und unverwitterten Gesteine spielen Gneis und Granit, Sandstein und Quarzit, Hornblendeschiefer, Kalkstein und Feuerstein die Hauptrolle, während in den in ihm vorhandenen und gewöhnlich die größere Menge ausmachenden feineren Bestandteilen gerade wie in den reinen Sanden immer der Quarz vorherrscht. Je gröber die Kiese sind, je geringer ihr Gehalt an Sand, um so geringer ist auch der Quarzgehalt und um so größer der Gehalt an solchen Mineralien, welche bei der Verwitterung Pflanzennährstoffe zu bilden vermögen. Der Grad der Verwitterung aber hängt wie bei den Sanden ab von der Möglichkeit der Humusbildung durch kräftigere Pflanzenvegetation, also von der"Tiefe, in welcher sich unter der Oberfläche das Grundwasser findet. Liegt dasselbe tief, wie in den meisten Kiesflächen unseres Blattes, und besitzen diese selbst eine beträchtliche Mächtigkeit, so ist der Boden außerordentlich trocken, die Vegetation kümmerlich, die Humusbildung unbedeutend und die Zersetzung der Silikate nicht weit vorgeschritten, der Boden selbst also trotz seines großen Reichtums an allen möglichen chemischen Substanzen verhältnismäßig arm an disponiblen Pflanzennährstoffen. Steht das Grundwasser in geringer Tiefe unter der Oberfläche, so entwickelt sich eine üppige Vegetation und die dadurch veranlaßte stärkere Humusbildung vermag eine wesentliche Mithülfe bei der Zersetzung der Silikate zu leisten, so daß in solchen Fällen Kiesböden entstehen, welche einen beträchtlichen Gehalt an Pflanzennährstoffen besitzen. Die Zersetzung kalkreicherer Kiese in etwas feuchtem Boden kann so weit gehen, daß an der Oberfläche eine starklehmige Verwitterungsrinde entsteht, welche unter Umständen mit derjenigen des Geschiebemergels eine gewisse Ähnlichkeit besitzen kann.
In den Endmoränengebieten unseres Blattes bilden die Kiesböden unfruchtbare, steile Kuppen, die am zweckmäßigsten sämt
lich aufgeforstet würden.
Der Humusboden.
Der Humusboden spielt auf unserem Blatte nur eine sehr untergeordnete Rolle, da er auf eine kleine Zahl von geschlossenen Becken innerhalb der Hochfläche und der Talsandebene be