Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 27 [Neue Nr. 3454] (1905) Sonnenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack, J. Korn, O. v. Linstow, O. Tietze und Th. Woelfer
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 19

hängendes, schmales Band am Gehänge derselben heraus. Die Mächtigkeit dieses Geschiebemergels schwankt zwischen 1 und 5 Meter. Von den Lagerungsverhältnissen und dem petro­graphischen Verhalten dieses Geschiebemergels gilt das bereits über den älteren Geschiebemergel Gesagte.

Größere Verbreitung besitzen die glazialen Zwischen­schichten, wie aus der grauen Farbe in der Karte leicht ersichtlich ist, und unter ihnen besonders der Sand(ds). Er ist meist von mittlerem Korne, besteht zu 80 enthält etwa 10 bis 15 Prozent andere Mineralien, unter denen der Feldspat weitaus überwiegt. Neben ihm finden sich unter­geordnet noch Augit, Hornblende, Granat, Magnet- und Titan­eisen, Glimmer und kohlensaurer Kalk. Der letztere ist aber infolge seiner verhältnismäßig leichten Löslichkeit im Wasser gewöhnlich bis auf mehrere Meter Tiefe ausgelaugt und deshalb nur in besonders tiefen künstlichen Aufschlüssen zu beobachten. In den meisten Fällen bildet dieser Sand ausgedehnte Ablage­rungen unter dem jüngeren Geschiebemergel, die nur da zutage kommen, wo durch die Erosion der letztere durchschnitten ist, also an den Talrändern und am Gehänge der Kannen-Berge. In sogenannter durchragender Lagerung findet sich der Sand in einigen kleinen Kuppen nahe dem Gartower Chausseehause. In einer dieser Bildungen zeigt der Sand ausgezeichnete Falten, die auf Eisdruck zurückzuführen sind, während er sonst im allgemeinen horizontale Lagerung besitzt. Die höchstgelegene Durchragung des Blattes findet sich im östlichen"Teile der Kannen-Berge, wo die diese Höhen überkleidende Lehmdecke von einer großen und mächtigen Sandmasse durchbrochen wird. An einer Anzahl von Stellen bei Tschernow wird der Sand außer­ordentlich grobkörnig, so daß er als Kies(dg) in der Karte eingetragen werden konnte. Solche Stellen finden sich sowohl auf der Südseite des von Tschernow nach Stenzig führenden Weges, als auch unmittelbar beim Dorfe T'schernow, wo der Kies in großen Gruben ausgebeutet wird. Auch 1*'/, Kilometer westlich von Tschernow liegen am Talrande zwischen jüngerem und älterem Geschiebemergel mächtige Kieslager, die durch ihren Reichtum an Kalksteinen ausgezeichnet sind.

90 Prozent aus Quarz und