Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 27 [Neue Nr. 3454] (1905) Sonnenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack, J. Korn, O. v. Linstow, O. Tietze und Th. Woelfer
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Das Alluvium.

Unter dem Alluvium versteht man Bildungen, deren Ab­lagerung erst begann, als das Inlandeis bereits verschwunden war. Sie entstehen noch heute und können sich auch weiterhin ohne das Eingreifen des Menschen entwickeln. Auf unserem Blatte werden folgende Alluvialbildungen beobachtet:

1. Humose: Torf und Moorerde(at, ah). . Kalkige: KalkigerTorfu.Wiesenkalk(aktu.ak). Tonige: Schlick(ast). Sandige: Fluß- und Flugsand(as, D). . Gemischte: Abschläminassen(@).

Die weiteste Verbreitung besitzt der Torf(at). Er füllt den ganzen Talboden aus, auf beiden Ufern der Warthe im S. und N. bis zu der jüngsten der diluvialen Talsandterrassen, im SW. und W. mit gezackten unregelmäßigen Grenzen in den Schlick des Oderbruchs übergehend. Im ganzen nimmt er etwa die Hälfte des Blattes ein. Der Torf, vorwiegend Niederungstorf entsteht durch die im Wasser, das heißt unter Luftabschluß erfolgende Zersetzung der Pflanzen. Auf seiner Oberfläche entwickelt sich stets eine neue Pflanzendecke, die nach ihrem Absterben dem­selben Schicksal der Vortorfung verfällt. Seine Mächtigkeit ist einem bestimmten Wechsel unterworfen. In einem Streifen von mehreren hundert Metern längs der beiden Wartheufer, besitzt er eine sehr wechselnde Mächtigkeit, die bisweilen an zwei Meter heranreicht, oft aber dahinter zurückbleibt, da Sandeinlagerungen von geringeren oder größeren Dimensionen sich einschieben oder aber der Sanduntergrund sich zu bedeutenderer Höhe empor­hebt. In größerer Entfernung vom Warthefluß erreicht man den Untergrund des Torfes nicht mehr in 2 Meter Tiefe, in der Nähe der Chaussee Küstrin-Sonnenburg bei der Kanalschleuse stößt man sogar erst in ungefähr 6 Meter Tiefe auf ihn. An dieser Stelle ist der Straßendamm auch bei Überschwemmungen am gefährdetsten, so daß des öfteren Durchbrüche sowohl von der Oder wie von der Warthe her erfolgten, wie die zu beiden Seiten der Straße vorhandenen Kolke beweisen. Nach dem Ufer des Tales nach S. und SO. hin, sowie bei Warnick steigt