Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 49 [Neue Nr. 3840] (1906) Görzke / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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8 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Spring(Blatt Stackelitz) durch Versickern ein Ende findet. Erheb­lich viel entwickelter als das heutige Flußsystem ist das der glazialen Trockentäler. Die außerordentlichen Wassermassen der Eiszeit haben auf der Hochfläche eine Reihe von Rinnen und Tälern ausgewaschen und mit ihren Ablagerungen ausgefüllt, die mit dem Verschwinden des KEises wasserlos wurden und seitdem als Trockentäler da liegen, die nur periodisch einmal bei besonders heftigen Wolkenbrüchen auch heute noch eine Wasserführung besitzen. Zu diesen Trockentälern gehört ein System von vier Tälern, die im NO. des Blattes in der Gegend von Werbig beginnen und mit dem Tale des Verlorenen Wassers sich vereinigen. Dahin gehört ferner ein Rinnensystem, das, bei Schmerwitz und Schlamau und in der Umgebung von Benken beginnend, schließlich in das Tal der Buckau bei Görzke gelangt. Dieses Rinnensystem steht über Neuhütten mit dem Alluvial­becken von Wiesenburg in Verbindung. Durch diese Rinne hindurch verläuft die Wasserscheide zwischen der Elbe und der Havel , während früher wahrscheinlich das Wiesenburger Becken in umgekehrter Richtung nach Görzke zu seine Entwässerung fand. Aus dem Mahlsdorfer Becken endlich zieht sich eine Rinne heraus, die schließlich in der großen, nach W. hin auf Blatt

Altengrabow anstoßenden Sandebene verschwindet. Alle diese Täler besitzen entweder U-förmigen Querschnitt und enthalten ­dann vielfach in ausgeprägter Weise zwei Talböden, einen tieferen

alluvialen und einen höheren diluvialen, deren Höhenunterschied unter Umständen mehrere Meter betragen kann; das ist zum Beispiel sehr deutlich der Fall in den Rinnen bei Ahrensnest; oder sie besitzen V-förmigen Querschnitt und sind dann entweder mit jugendlichen Sanden oder mit mannigfaltig zusammengesetzten Abschlemmassen erfüllt. Außerdem fällt noch in die südöstliche Ecke unseres Blattes der Anfang eines Systems von Trocken­tälern, die in ihrer Fortsetzung auf Blatt Klepzig sich zum Tale der heutigen Plane entwickeln. Doch sei bemerkt, daß die Gliederung der Hochfläche. unseres Blattes durch Täler bei weitem nicht die Mannigfaltigkeit erreicht, wie auf dem benach­barten Blatte Belzig . Das hängt zusammen mit dem viel ein­tönigeren Hochflächencharakter des Blattes, das in seinem größten