Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 50 [Neue Nr. 3841] (1906) Belzig / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 9

wird das Blatt von einem zweiten Tal durchzogen, dem des Verlorenen Wassers, das sich gleichfalls aus einer Anzahl einzelner, wenn auch nicht so reich gegliederter Nebentäler zu­sammensetzt. Diese nehmen ihren Ursprung nördlich vom Vor­werk Steindorf und beiderseits des Dorfes Lübnitz, vereinigen sich in der Gegend von Weitzgrund und verlassen das Blatt, um der Buckau zuzufließen. Estwas kürzer ist das westlich von Preußnitz beginnende Talsystem, ‚dessen Anfangsschluchten sich bis an die von Belzig nach Raben führende Straße erstrecken. Erst in der Gegend der Dahnsdorfer Chaussee wird das Tal breiter und verläuft von hier über Kuhlowitz und Lüsse , um dann auf Blatt Brück überzutreten, wo es:bei Baitz das Glogau­Baruther Haupttal erreicht. Das vierte Talsystem endlich, das gleichfalls noch zu einem kleinen Teile auf unserem Blatte vertreten ist, ist das der Plane. Wenn auch das Plane­ tal erst in der Gegend des Dorfes Raben wasserführend wird, so läßt es sich doch als Trockental durch die Südwestecke des Blattes Belzig hindurch bis nach dem Blatte Görzke verfolgen. Auch die westlich von Kranepuhl von Bergholz herkommende, das Gelände durchschneidende ostwestliche Rinne gehört zum Talsysteme der Plane, ebenso wie die kleineren Rinnen, die bei Dahnsdorf und nördlich davon am Ostrande des Blattes ihren Ursprung haben. Innerhalb des Blattes selbst endigen einige Talsysteme, die mit zahlreichen Schluchten und Rinnen zwischen Belzig und Kuhlowitz entstehen; sie ziehen sich aus der höheren Stufe des Fläming in die tiefere herab, um in dieser blind zu endigen. Unmittelbar dem Glogau -Baruther Haupttale tributär sind schließlich noch zwei Rinnensysteme, deren eines an der Försterei Rote Bache, deren anderes am Südendedes Dorfes Lütte aus der Hochfläche heraustritt.

Die heutige Entwässerung des Blattes steht in einem argen Mißverhältnis zu der reichen Talbildung. Die ungeheuere Mehr­zahl der genannten Täler und Rinnen sind durchaus Trockentäler und führen nur periodisch zur Zeit der Schneeschmelze und bei Wolkenbrüchen einmal Wasser. Eine regelmäßige Wasserführung besitzt das Tal des Verlorenen Wassers erst westlich von Weitz­grund, das Belziger Tal von Stollenberg an, das Lüsser Tal von