Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 50 [Neue Nr. 3841] (1906) Belzig / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
Seite
26
Einzelbild herunterladen

26 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Wie aus dieser Zusammenstellung hervorgeht, beteiligen sich an dem Aufbau der Interglazialbildungen drei verschiedene Schichten: Süßwasserkalk, Eisenocker und Torf. So verschieden dieselben auch in ihrer reinsten Ausbildung erscheinen, so sind sie doch durch Übergänge miteinander verbunden. Es findet sich zwischen dem reinen Eisenocker auf Blatt Klepzig und dem reinen. Süßwasserkalk auf Blatt Brück im Zwischengebiete ein mehr oder weniger kalkreicher Ocker und andererseits finden sich zwischen dem Süßwasserkalk und dem Torfe durch Zunahme des Humusgehalts im ersteren gleichfalls mehrfach Übergangs­bildungen.

Der Süßwasserkalk ist von wechselnder Beschaffenheit. In den tiefsten Teilen mancher Ablagerungen besitzt er eine auf Humus und Eisenoxydulverbindungen zurückzuführende dunkel­blaugraue Farbe, die nach oben hin ohne scharfe Grenze in hellere, gelbliche und weißliche Färbung übergeht. Der Kalk­gehalt selbst beträgt zwischen 70 und 85 pCt.(vergleiche die Analysen).

Die Eisenocker sind. ein grünliches, tief rotbraun oder mehr oder weniger hellgelb gefärbtes Gemenge von KEisenoxydhydrat und kohlensaurem Kalk, wozu manchmal noch in beträchtlichem Maße Humusverbindungen sich gesellen. Dürch Auslaugung des Kalks in den oberen Teilen der Ablagerung findet eine größere Anreicherung des Eisenoxydhydrats statt.

Der Torf endlich bildet untergeordnete, wenig mächtige Ein­lagerungen im Süßwasserkalk und wurde hauptsächlich in der Gegend der Komthurmühle beobachtet. Dazu kommt als ganz untergeordnetes Glied schließlich noch ein nur in den alten Gruben bei der Belziger Obermühle beobachteter geringmächtiger, fossilien­führender Sand.

I. Blatt Belzig .

1. Der Süßwasserkalk wurde früher bei der Obermühle in ausgedehnten Gruben gewonnen, die heute so. verfallen sind, daß von den Lagerungsverhältnissen wenig mehr zu sehen ist.

In einem Aufsatz im Jahrbuche der Geologischen Landes­anstalt für 1882, Seite 133172,Über präglaziale Süßwasser­