Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 50 [Neue Nr. 3841] (1906) Belzig / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 27

bildaungen im Diluvium Norddeutschlands;. hat der Verfasser diese Ablagerungen in der Zeit, als sie noch gut beobachtbar waren, auf Grund mehrjähriger Untersuchungen eingehend be­schrieben. Damals fanden sich folgende Lagerungsverhältnisse, die später nach unten durch eine Bohrung(siehe oben bei Tertiär) noch eine Erweiterung fanden: Über tertiären Sanden von großer Mächtigkeit lagern etwa 20m mächtige Diluvialsande, in denen im oberen Teile der Ablagerung auch größere nordische Geschiebe sich finden. Darüber folgt bis zu 5m Mächtigkeit ein Süßwasser­kalk, der in seinem unteren Teile dunkelgrau, in der Mitte gelb und oben weiß gefärbt ist. Er enthält zahlreiche, weiter unten aufgeführte organische Reste, die so verteilt sind, daß im unteren Teile sowohl Pflanzen- wie Tierreste- vorkommen, während in den höheren Schichten die ersteren fehlen. Ganz untergeordnet fand sich als Hangendes des Kalkes stellenweise Sand mit zahl­reichen Schalen von Cyclas cornea, Über dem Süßwasserkalke lagert entweder Geschiebemergel, der sich bei der geologischen Aufnahme des Blattes als jüngerer Geschiebemergel erwiesen hat, oder Sand, der im oberen Teile außerordentlich reich an Geschieben ist und gleichfalls ein jungglaziales Alter besitzt. Wo der Geschiebemergel unmittelbar auf dem Süßwasserkalk lagert, wurden glaziale Schichtenstörungen wahrgenommen: der Geschiebemergel greift zungenartig. in den Kalk ein und enthält seinerseits losgerissene Bruchstücke des letzteren in sich ein­geschlossen. Der Fossilieninhalt des gesamten Interglazials setzt sich aus folgenden Resten zusammen:

A. Säugetiere:; Dama vulgaris BRookes(Damhirsch) Cervus elaphus I.(Rothirsch) Cervus. alces IL.(Elch)

B. Fische: ) Cyprinus Carpio I.(Karpfen) Perca fluviatilis L.(Barsch) Esox lucius I.(Hecht)

C. Zahlreiche unbestimmbare Käferreste.