Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 50 [Neue Nr. 3841] (1906) Belzig / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
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50 Bodenbeschaffenheit.

Diese Flächen würden aber sicherlich erheblich viel größer dar­gestellt werden können, wenn die Bohrungen nicht auf 2, sondern bis auf 3 m Tiefe ausgeführt würden. Diese Lehmunterlage übt in doppelter Weise eine günstige Einwirkung aus. KEinmal ver­hindert sie das rasche Versinken des atmosphärischen Wassers in größere Tiefe und erhält dadurch den Boden auch im Sommer frisch, und sodann ermöglicht sie es einer Menge von Pflanzen, mit ihren Wurzeln bis auf den nährstoffreichen Untergrund ein­zudringen und diesem ihren Bedarf zu entnehmen.

Der Sandboden des Flugsandes oder Dünensandes spielt in unserem Gebiet eine untergeordnete Rolle und nimmt nur auf den Blättern Stackelitz , Brück und Niemegk größere Flächen für sich in Anspruch. Da der Dünensand fast ganz und gar aus Quarz besteht, so ist er naturgemäß außerordent­lich arm an Pflanzennährstoffen und für den Ackerbau um so weniger geeignet, als er auch heute noch sehr stark die Neigung besitzt, unter der Einwirkung des Windes sich umzulagern. Infolgedessen sind die Flugsandgebiete zum allergrößten Teile aufgeforstet. Die gefährlichsten, ihre Umgebung am meisten bedrohenden Dünengebiete unserer Blätter liegen zwischen Trebitz und Baitz auf Blatt Brück . Hier kann man noch direkt die Auswehung des Flugsandes aus dem Geschiebesande beobachten, hier liegen noch größere, vollständig kahle, nackte Dünenflächen, deren sorgfältige Aufforstung in hohem Maße wünschenswert wäre. Aber auch der Abtrieb des Waldes auf Dünen muß mit großer Vorsicht erfolgen, wie das Beispiel der Trebitzer Bauern­heide lehrt, in der nicht nur der Wald vollständig abge­trieben, sondern auch die Stubben aus dem Boden ausgerodet sind. Hier liegen die Dünen wieder in ihrer ursprünglichen kahlen Nacktheit da, und es wird außerordentlicher Mühe be­dürfen, um hier wieder eine kräftige Schonung in die Höhe zu bringen. Ganz besonders verderblich wird in den Dünen­gebieten die Streugewinnung, dadurch deren Wegnahme die Ent­stehung einer etwas humifizierten Waldkrume, die gerade für den Dünensand so außerordentlich wichtig ist, gänzlich verhindert wird.

Der Sandboden des Flußsandes hat seine Hauptver­breitung auf Blatt Brück im Planetale zwischen der Wühlmühle