Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 51 [Neue Nr. 3842] (1906) Brück / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes,}1

II. Die Bildungen der jüngsten HEiszeit.

Wir gliedern dieselben in Höhen- und Taldiluvium und unterscheiden. folgende Bildungen: 1. Höhendiluvium: a) Ge­schiebemergel, b) Sand, c) Kies, d) Tonmergel; 2. Taldiluvium: a) Sand, b) Ton.

1. Das Höhendiluvium.

Das Höhendiluyium überkleidet, wie schon der Name besagt, die gesamten Hochflächen unseres Blattes, und zwar nehmen die sandigen Bildungen die weitaus größte Fläche für sich in Anspruch, während der Geschiebemergel zwar eine recht bedeutende Verbreitung besitzt, aber doch nur in verhältnismäßig unterge­ordnetem. Maße am. Aufbau der Oberfläche unseres Blattes be­

teiligt ist.

Der Geschiebemergel(6m) erscheint auf den sämtlichen einzelnen Plateaus unseres Blattes in größeren und kleineren Decken von vielfach recht verwickeltem Umrisse. Die größten derselben finden sich zwischen Ziezow und Grabow , in der Um­gebung von Nieder-Werbig, südöstlich von diesem Orte, südlich

und südwestlich von Linthe und am westlichen Kartenrande in der Südhälfte des Blattes, Dazu kommt eine sehr große Anzahl von kleineren Flächen, die einzeln aufzuzählen unmöglich ist. Kin Blick auf-die Karte läßt sie an der engen, schrägen Reißung, mit welcher die Geschiebemergelflächen dargestellt sind, leicht erkennen. Der Geschiebemergel ist ein ungeschichtetes Gebilde, welches aus großen und kleinen Steinen, Kies, Sand und Ton in innigster Vermengung zusammengesetzt ist; wenn auch die tonigen Teile in diesem Gebilde nur etwa 3540 pCt. des Ganzen ausmachen, so bewirken sie doch, daß das Gestein einen tonigen Charakter annimmt, in Aufschlüssen in senkrechten Wänden stehen bleibt und überhaupt eine feste Struktur besitzt. Charakteristisch für den Geschiebemergel ist der Kalkgehalt, welcher zwischen 6 und 12 pCt. beträgt. Dieser Kalkgehalt befand sich ursprünglich, das heißt bei der Ablagerung, in der ganzen Masse des Gesteins, ist aber heute nur noch da zu beobachten, wo künstliche Auf­schlüsse uns das Innere des Mergels freigelegt haben; an allen andern Stellen ist der Kalkgehalt bis in eine Tiefe von'/s2 m