Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 51 [Neue Nr. 3842] (1906) Brück / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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12 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

ausgelaugt und der Geschiebemergel dadurch in Geschiebelehm umgewandelt wurde. Diese und andere Verwitterungsvorgänge sind im dritten, bodenkundlichen"Teile dieser Erläuterungen ausführlich beschrieben. Der Kalkgehalt ist in bezug auf seine Korngröße so im Geschiebemergel verteilt, daß die größte Menge Kalk in den feinsten, staubigen und tonigen Teilen und in den grobkiesigen und steinigen Beimengungen enthalten ist, während die mittelkörnigen Sande, die etwa die Hälfte des Geschiebe­mergels ausmachen, sehr kalkarm sind und nur*!,,1 pCt. davon besitzen. Der Geschiebemergel ist als eine Grundmoräne des Inlandeises aufzufassen, als der beim Abschmelzen des Eises zu Boden gesunkene, vorher durch eine mächtige Eismasse verteilte vom Gletscher transportierte und in alle möglichen Korngrößen zerriebene Gesteinsschutt; infolge dieser Art der Ablagerung schließt sich der Geschiebemergel deckenförmig an das Ge­lände an. Er steigt, wie an den Flanken des Grabower Berges, zur Höhe empor und zieht sich in gleicher Weise von den Plateaus in die Täler hinunter, so daß er dieselben zu einem großen"Teile, abgesehen wahrscheinlich vom großen Glogau­Baruther Haupttale, unterlagert. Außer denjenigen Flächen, in denen der Geschiebemergel an der Oberfläche liegt und nur durch seine eigenen Verwitterungsbildungen bedeckt ist, finden sich auf dem Blatte noch sehr ausgedehnte Gebiete, in welchen unter den auf der Oberfläche lagernden sandigen Bildungen seine Decke mit dem Zweimeterbohrer angetroffen wurde. Diese Flächen sind wegen ihrer erheblichen Bedeutung für den Acker­bau besonders kenntlich gemacht dadurch, daß sie mit einer weiten schrägen Schraffierung versehen sind.

Der jüngere Sand und Kies der Hochflächen ist ent­standen durch Auswaschung des Geschiebemergels und Wieder­ablagerung der gröberen Teile desselben, während die feineren von ‚den Schmelzwässern des Inlandeises als Flußtrübe entführt und an anderen Stellen wieder abgelagert wurden. Sande und Kiese besitzen, wie bereits bemerkt, in diesem Teile des F läming den Löwenanteil am Aufbau der Oberfläche und nehmen alle die Hochflächenteile für sich in Anspruch, in denen der Ge­schiebemergel: nicht an der Oberfläche liegt. In den meisten