12 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
ausgelaugt und der Geschiebemergel dadurch in Geschiebelehm umgewandelt wurde. Diese und andere Verwitterungsvorgänge sind im dritten, bodenkundlichen"Teile dieser Erläuterungen ausführlich beschrieben. Der Kalkgehalt ist in bezug auf seine Korngröße so im Geschiebemergel verteilt, daß die größte Menge Kalk in den feinsten, staubigen und tonigen Teilen und in den grobkiesigen und steinigen Beimengungen enthalten ist, während die mittelkörnigen Sande, die etwa die Hälfte des Geschiebemergels ausmachen, sehr kalkarm sind und nur*!,,—1 pCt. davon besitzen. Der Geschiebemergel ist als eine Grundmoräne des Inlandeises aufzufassen, als der beim Abschmelzen des Eises zu Boden gesunkene, vorher durch eine mächtige Eismasse verteilte vom Gletscher transportierte und in alle möglichen Korngrößen zerriebene Gesteinsschutt; infolge dieser Art der Ablagerung schließt sich der Geschiebemergel deckenförmig an das Gelände an. Er steigt, wie an den Flanken des Grabower Berges, zur Höhe empor und zieht sich in gleicher Weise von den Plateaus in die Täler hinunter, so daß er dieselben zu einem großen"Teile, abgesehen wahrscheinlich vom großen GlogauBaruther Haupttale, unterlagert. Außer denjenigen Flächen, in denen der Geschiebemergel an der Oberfläche liegt und nur durch seine eigenen Verwitterungsbildungen bedeckt ist, finden sich auf dem Blatte noch sehr ausgedehnte Gebiete, in welchen unter den auf der Oberfläche lagernden sandigen Bildungen seine Decke mit dem Zweimeterbohrer angetroffen wurde. Diese Flächen sind wegen ihrer erheblichen Bedeutung für den Ackerbau besonders kenntlich gemacht dadurch, daß sie mit einer weiten schrägen Schraffierung versehen sind.
Der jüngere Sand und Kies der Hochflächen ist entstanden durch Auswaschung des Geschiebemergels und Wiederablagerung der gröberen Teile desselben, während die feineren von ‚den Schmelzwässern des Inlandeises als Flußtrübe entführt und an anderen Stellen wieder abgelagert wurden. Sande und Kiese besitzen, wie bereits bemerkt, in diesem Teile des F läming den Löwenanteil am Aufbau der Oberfläche und nehmen alle die Hochflächenteile für sich in Anspruch, in denen der Geschiebemergel: nicht an der Oberfläche liegt. In den meisten