Teil eines Werkes 
Gradabteilung 44, Blatt 55 = [Neue Nr. 3940] (1906) Stackelitz / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. v. Linstow
Entstehung
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16 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Sande gegen Wasser sehr durchlässig sind, so ist in der Regel der Kalk bis auf größere Tiefen ausgelaugt.

Die Oberflächenformen der vom jüngeren Sande einge­nommenen Gebiete lassen zwei verschiedene Landschaftstypen erkennen, entweder ebene oder nur flachwellige Gebiete, wiesie sowohl nördlich wie südlich von dem Zuge der endmoränen­artigen Bildungen sich finden, und sodann ein in viel höherem Maße hügeliges Gelände, welches in fast geschlossenem Zusammen­hange und in zwei deutlich ausgesprochenen, im Frauenberge zusammenstoßenden Bögen das Blatt durchzieht. Diese Höhen, die sich auch durch absolute Höhe gegenüber den benachbarten Gebieten. deutlich hervorheben, fassen wir auf als endmoränen­artige Bildungen und bezeichnen sie im Kartenbilde dadurch, daß wir ihnen anstatt der Ockersignatur der übrigen jungglazialen Bildungen eine Signatur in Zinnober geben.

Diese endmoränenartigen Bildungen wurden aufgeschüttet in einer Zeit, als das Inlandeis nur noch den nordöstlichen Teil des Blattes einnahm und sein Rand diagonal über das Blatt von SO. nach NW. verlief. Daß diese Auffassung richtig ist, wird dadurch bewiesen, daß echte Endmoränen in Gestalt von Block­packungen sich innerhalb dieses Zuges, und zwar ausschließlich in ihm beobachten lassen.

Beginnen wir im SO. so sind in den Windmühlenbergen, die zugleich die höchste Erhebung des Blattes darstellen, auch die Endmoränen am besten entwickelt. Dort besteht der lange, aber schmale nordwest-südöstlich streichende Kamm aus einer intensiven Anhäufung großer Geschiebe. In der Fortsetzung dieses Zuges nach O. ließen sich indessen nur Anhäufungen kies- und geschiebereicher Sande erkennen, die sichzu kleinen Kuppen anordnen. Der letzte Ausläufer der Endmoräne, der bereits den Kartenrand erreicht, besteht dagegen aus einem breiten Rücken, der, wie ein am nördlichen Abhang angelegter Aufschluß zeigt, ausschließlich aus Kies besteht, jede Beimengung von Sand sowohl wie von größeren auch nur faustgroßen Ge­schieben fehlt.

Versuchen wir, den Verlauf der Endmoräne unmittelbar westlich der Windmühlenberge weiter zu verfolgen, so ist diese