Teil eines Werkes 
Gradabteilung 44, Blatt 56 = [Neue Nr. 3941] (1906) Klepzig / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. von Linstow
Entstehung
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8 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

deren eines aus der wüsten Feldmark Lüttgen-Lühnsdorf, deren zweites aus dem Gebiete westlich von Buchholz herabkommt-. Auch das östlich von Rädigke einmündende Nebental setzt sich zusammen aus einem außerordentlichen Gewirr von Schluchten und Rinnen, die zwischen Garrey und Klein-Marzehns eine ungewöhnlich bewegte Hügellandschaft erzeugen. Außer diesen zum Planetal führenden Rinnen finden sich noch in dem süd­westlichen Viertel des Blattes, südlich von Klepzig, die An­fänge eines nach S. auf das Blatt Straach und von dort aus nach W. auf das Blatt Zieko hinüberleitenden Rinnensystemes, so daß die Wasserscheide zwischen der Havel und Elbe über unser Blatt in der Richtung von Mützdorf über Lotzschke und Klepzig auf Groß Marzehns zu verläuft. Es ist eine Folge dieser außerordentlich reichen, nur in wenigen Gebieten Nord­deutschlands wiederkehrenden Gliederung, daß es nirgends zur Entwickelung größerer Ebenen und Hochflächen kommt; man mag gehen, in welcher Richtung man will, man stößt immer sehr bald auf die Anfänge von Rinnen und Tälern und damit auf ein stark bewegtes Gelände. Infolgedessen sind auch die Höhendifferenzen innerhalb dieses Blattes sehr beträchtliche. Während der tiefste Punkt, der Ausfluß der Plane, etwa 72 m über dem Meeresspiegel liegt, erhebt sich der höchste Punkt. in den Gartenbergen bei Lotzschke auf 184 m. Außerdem aber finden sich beträchtliche Höhendifferenzen auf engstem Raume, so daß beispielsweise in der Gegend von Raben Unterschiede von 50 m Meereshöhe auf Entfernungen von noch nicht 400 m beobachtet werden können. Am flachsten ist der Nordostteil des Blattes, zwischen Kranepuhl und Neuendorf. Dieser Teil gehört zu der niederen Vorstufe des Fläming, die auf Blatt Belzig und Blatt Brück große Ausdehnung erlangt, und besitzt auf unserem Blatte eine Meereshöhe von 75100 m; alles übrige gehört zum höheren Teile des Fläming.

Das über die orographischen Verhältnisse Gesagte erläutert zugleich auch die Art der Entwässerung des Blattes. Dieselbe erfolgt ausschließlich durch die Plane, mit welcher der Lühns­dorfer Bach und der von Kranepuhl: herkommende Bach sich beim Austritte aus dem Blatte vereinigen. Im übrigen ist die