Teil eines Werkes 
Gradabteilung 44, Blatt 56 = [Neue Nr. 3941] (1906) Klepzig / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. von Linstow
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12 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

weitaus meisten Stellen die Bank in ihrer ganzen Mächtigkeit ergriffen zu haben, so daß eine Verwertung des Geschiebemergels als Meliorationsmittel auf unserem. Blatte ausgeschlossen ist.

Über die jüngeren Sande und Kiese auf Blatt Klepzig gilt in vollem Umfange alles, was für die gleiche Bildung auf dem Nachbarblatte Stackelitz ausgeführt ist, nur mit dem Unterschiede» daß der Wechsel in der mechanischen Zusammensetzung der Sande und Kiese ein außerordentlich viel größerer ist als auf jenem Blatte. Nur ganz im allgemeinen läßt sich sagen, daß die Sande im Nordwestviertel des Blattes gegenüber denjenigen des Nordostviertels sich durch erheblich geringere Mengen von steinigen Beimengungen herausheben.

Eine ganz eigenartige Ausbildung der jüngeren Sande ist auf Blatt Klepzig und auf das nach N. sich anschließende Blatt Belzig beschränkt. Man findet, und zwar nur in dem Gebiete nördlich der Planerinne, Flächen. von bedeutender Größe, in denen der Ackerboden einen außerordentlich lehmigen Eindruck macht und relativ arm an Geschieben ist. Bohrt man aber in solchen Flächen oder gräbt man dieselben auf, oder hat man Gelegenheit, in Kartoffelmieten oder in ähnlichen vorübergehenden Aufschlüssen einen tieferen Einblick zu tun, so sieht man, daß unter dem oberflächlichen lehmigen Sande in einer Tiefe von!/, bis°/4 m reiner Sand folgt. Daß dieser hohe Lehmgehalt, der diesen Sanden oberflächlich durchaus das Aussehen von Lehm­böden gewährt, nicht auf eine etwa hier noch liegende dünne Geschiebelehmdecke zurückzuführen ist, geht daraus hervor, daß in größeren zusammenhängenden Flächen in noch größerer Tiefe unter den reinen Sanden, der Geschiebelehm, die Grundmoräne der letzten Eiszeit, folgt. Ob diese oberflächlich lehmigen jüngeren Sande zusammenhängen mit den später zu besprechenden Auf­lagerungen von jungglazialen Staubsanden, läßt sich nicht mit voller Sicherheit feststellen.

Endmoränenartige Bildungen sind auf unserem Blatte nur unterordnet vorhanden, und zwar in einem von Osten nach Westen, etwas nördlich von der Mittellinie durchziehenden Zuge. Hierher gehören die Kieskuppen am Gruboer Holz und in der Rabensteiner Forst, daran anschließend eih etwa 1 km langer und