Teil eines Werkes 
Gradabteilung 44, Blatt 56 = [Neue Nr. 3941] (1906) Klepzig / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. von Linstow
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 23

Farbe durch Oxydation und geht in dunkelrotbraune, bei weiterer Oxydation in gelbe Farbentöne über. Dieser Kisenocker stellt einen Absatz in einem Wasserbecken dar. Nach Angabe des Besitzers, welcher das Material für technische Zwecke ausbeutet, soll der Eisenocker sich bei Bohrungen als 30 m mächtig er­wiesen haben. Überlagert wird er von einem eigentümlich lehmigsteinigen Gebilde, welches frei von Kalk ist und den Eindruck einer stark verwaschenen und verwitterten Grundmoräne macht. Eine bedeutende Stütze erhält diese Annahme durch den Umstand, daß die Oberfläche des KEisenockers auf einer im Früh­jahr 1906 frisch abgedeckten Fläche zahlreiche strudellochartige Vertiefungen bis zu°/4 m Tiefe aufwies.

Von organischen Resten fanden sich in dem KEisenocker: Wirbeltiere, Mollusken und Pflanzen. Von Wirbeltierresten ist in erster Linie ein prachtvoll erhaltener Rhinocerosschädel zu nennen(Rhinoceros antiquitatis), welcher sich im Museum der Geo-| logischen Landesanstalt befindet. Später wurde noch eine ganze Anzahl von Rhinocerosknochen gefunden, nämlich der 7. Hals­wirbel, die Patella, das distale Ende der Tibia, sowie Knochen aus dem Metacarpus oder Metatarsus und zahlreiche Rippen. Ferner fand sich ein Hinterhauptfragment des Schweines(Sus scrofa) und ein Rosenstock mit zwei Sprossen vom Edelhirsch(Cervus elaphus ).

Von Mollusken wurden folgende Arten gefunden(bestimmt von Dr. Menzel und Dr. Schmierer):

Hyalina sp.

Conulus fulvus MÜLL.

Vallonia pulchella MöLL.

» costata»

Vertigo antivertigo DRP.

pygmaeca DRr. parcedentata Ar. BR.

Vertilla pusilla MÖLL. angustior JEFF.

»

» Succinea putris I. Carychium minimum MÜLL. Limnaeca auricularia I.