8 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
wir Alluvionen in etwas ausgedehnterem Maße nur in den beiden Talsandzonen im NW. und NO. des Blattes.
Zu den auffälligsten Erscheinungen unseres Gebietes gehören die unter dem Namen„Rummeln“ bekannten Schluchten, von denen die Lobbeser Rummel ganz, die am Westrand gelegene Rummel zum größten Teil in unser Blatt fällt. Diese Rummeln besitzen bei einer Breite von 10—60 m eine Tiefe von 6—10 m sowie steil abstürzende Wände und bestehen teils ganz aus Jüngerem Sand, teils aus Jüngerem Sand mit einer etwa 1 m starken Decke von lößartigem Staubsand. Ihrer Entstehung nach sind diese Schluchten als Erosionstäler aufzufassen, wahrscheinlich hervorgerufen durch Schmelzwasser, welches auf Eisspalten herabstürzte und somit stark erodierend wirken konnte.
An dem geologischen Aufbau unseres Blattes beteiligen sich fast ausschließlich Schichten des Diluviums. Von älteren Bildungen konnte nur Tertiär in Bohrungen nachgewiesen werden; Alluvialbildungen beschränken sich auf Dünensande und einzelne vertorfte Teile der Talböden.
Das Tertiär.
In dem Dorfe Rietz wurden im Jahre 1901 zwei"Tiefbohrungen niedergebracht, von denen die eine bei 32 m einen Geschiebemergel und darunter bei 36,5 m feinkörnige Glimmersande des Miocän antraf. Eine zweite, nur 20 m westlich angesetzte Bohrung traf bei 17 m Braunkohlen, doch ließ sich nicht mehr feststellen, ob sich dieselben auf primärer oder sekundärer Lagerstätte befanden.
Südwestlich von dem Dorfe Lobbese , etwa 100 m vom Kartenrande entfernt, treten an einem kleinen Waldwege weißlich gefärbte Sände zu Tage. Untersucht man diese näher, so findet man, daß die weiße Farbe von zahlreichen gröberen, unregelmäßig gestalteten und wenig abgerollten Quarzkörnern herrührt. Da jedoch. außerdem noch Feldspat, wenn auch spärlich vorhanden ist, so scheint es sich um einen Diluvialsand zu handeln, der Quarzsande des Tertiärs aufgearbeitet hat. Auch ist es nicht unwahrscheinlich, daß schon in geringer Tiefe Tertiär angetroffen