12 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
vielen Fällen wird dieser Ton zu Ziegeleizwecken in Gruben gewonnen.
Das Liegende dieser Tone bildet fast regelmäßig der oben erwähnte Ältere Sand. Diese konkordante Unterteufung läßt sich bei dem Durchragungszug nördlich von Neu-BRietz durch Handbohrung nachweisen, in anderen Fällen— Tongruben von Rietz— ist der Abbau dieser Tone zum Teil bis zum darunter liegenden Sand fortgeschritten.
Diskordant wird der Ton von Jüngerem Geschiebemergel überlagert, wie dieses besonders gut in den Gruben bei Kirstenhof östlich Niemegk zu sehen ist. Diese Aufschlüsse gewähren ein sehr instruktives Bild von der Druckwirkung des Jetzten Inlandeises. In einer Grube(siehe Figur auf nächster Seite) sind die von einer 1 m mächtigen Decke Geschiebemergel überlagertem Tone in zahlreiche, zum Teil überkippte kleine Sättel und Mulden gefaltet, bei der anderen(Tafel 1’) ist die Faltung eine zwar ebenso intensive, doch haben wir es nur mit wenigen, aber recht großen Falten zu tun. Häufig sind die großen Falten, wie dies"Tafel I1I:) sehr schön zeigt, in sich wieder in intensiver Weise gefältelt.
Der Tonmergel besitzt einen Kalkgehalt von 10—15 pCt., ist aber gewöhnlich einige dem tief entkalkt und in kalkfreien Ton umgewandelt. In der Gegend der Ziegeleien zwischen Rietz und Nichel ist der Tonmergel von Sanden überlagert, die in einigen Gruben in der Nähe von Rietz interessante Beispiele typischer Deltaschichtung zeigen. Die dieser Erläuterung beigegebene Tafel III') 1äßt die Eirscheinung sehr schön erkennen.
Die Mächtigkeit dieser Tone ist wechselnd, sie beträgt im Mittel 3—6 m.
Im Tonmergel der Gruben nordöstlich und nördlich von Rietz wurde ziemlich häufig Paludina diluviana auf sekundärer Lagerstätte beobachtet; etwas weniger häufig fanden sich bis faustgroße abgerollte Stücke von tiefschwarzer Braunkohle sowie Knochen unbestimmbarer Herkunft. In einem dieser Aufschlüsse ließ sich 1902 sehr gut das Phänomen der contorted drift