Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 57 [Neue Nr. 3942] (1906) Niemegk / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. v. Linstow
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 41

die Pflanzen so wichtigen Nährstoff dem Boden von Zeit zu Zeit in Gestalt von Tonmergel oder Geschiebemergel hinzu­zufügen, besonders denjenigen Partien, die sterilen Sand im Unter­grunde führen. Im übrigen ist der Boden weizen-, klee- und rübenfähig.

Der Humusboden. ­

Der Humusboden, der von Torf und Moorerde gebildet wird, spielt auf unserem Blatte eine sehr untergeordnete Rolle, da er nur im nordwestlichen Teile des Blattes in der Nähe von Niemegk eine etwas größere Fläche einnimmt.

Besitzt der Torf größere Mächtigkeit, so läßt er sich als Brennstoff verwerten; auf unserem Blatte erreicht er nur an einem Punkte südwestlich von der Paradiesmühle 2-3 m Mäch­tigkeit. Im übrigen wird der Humusboden größtenteils als Wiese, weniger als Ackerland benutzt. Überwiegt der Humusgehalt zu sehr, dann eignet sich der Boden als Ackerland aus Mangel an mineralischen Bestandteilen nicht sonderlich, ebenso ist der hohe Feuchtigkeitsgehalt einem rationellen Körnerbau schädlich. Es hängt daher der landwirtschaftliche Wert der Moorerde- und Torfflächen in erster Linie von den Kntwässerungsverhältnissen ab, insonderheit ist der Torf nur durch Überfahren mit Sand (bei gleichzeitiger Entwässerung) für den Körnerbau nutzbar zu machen.

Der gemischte Boden der Abschlämmassen.

Der gemischte Boden der Abschlämmassen ist beschränkt auf die zahlreichen kleinen Rinnen, Tälchen und Becken; welche aus der Hochfläche heraus sich in die Täler hineinziehen und dem Plateau eingesenkt sind. Diese kleinen Flächen sind mit denjenigen losen Massen erfüllt, welche vom Regen und von den Schneeschmelzwassern an den Gehängen herabgeführt und an tieferen Stellen wieder abgelagert werden, und ihre Zusammen­setzung ist infolgedessen außerordentlich abhängig von derjenigen

Blatt Niemegk.