Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 54 [Neue Nr. 3839] (1908) Alten-Grabow / geogn. und agronom. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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Blatt Alten-Grabow 7

Das Diluvium

Im Diluvium unterscheidet man geschichtete und ungeschich­tete Bildungen; letztere die Geschiebemergel sind als Grund­moränen der vom Norden Europas herkommenden Vergletsche­rungen erkannt; erstere, Sande, Kiese , Mergelsande und Ton­mergel sind aus denselben Grundmoränen entstanden, durch Aus­schlämmung und Umlagerung ihres Materials. Wir kennen zwei voneinander getrennte Geschiebemergel und unterscheiden dem­entsprechend zwischen dem Oberen Geschiebemergel und dazu­gehörigen Sanden, Kiesen, Mergelsanden und Tonmergeln und dem Unteren Geschiebemergel mit dazugehörigen fluvioglazialen Bildungen.

Zwischen diese glazialen, zwei verschiedenen Vereisungen an­gehörenden Ablagerungen des Oberen und Unteren Diluviums eingeschaltet finden sich nun an einzelnen Punkten Norddeutsch­lands Schichten, die nicht wohl glazial, d. h. nicht durch Gletscher abgelagert sein können, denn sie enthalten auf primärer Lager­stätte eine Fauna und Flora, die für ihr Bestehen ein milderes Klima voraussetzen. Man nennt diese Ablagerungen interglazial und die Zeit zwischen zwei Eiszeiten eine Interglazialzeit.

Interglaziale Schichten(?)

Ablagerungen, die möglicherweise hierher zu rechnen wären, finden sich in zwei heute gänzlich verfallenen Gruben am Gloine­bache bei den Prittwitzbrücken. Es sind weiße, 70--90%/9 CaCOz enthaltende Süßwasserkalke(dik), wie sie sich auch sonst mehrfach auf dem Fläming, so bei Görzke , Gr.-Briesen und Belzig 1) finden. Auch auf dem nördlich anstoßenden Blatte Ziesar wurden am Gloinetalgehänge in einigen Gruben nördlich von Dörnitz früher Süßwasserkalke zu Meliorationszwecken ausgebeutet. In den Süßwasserkalken südlich von Alten-Grabow haben sich früher Fossilien gefunden. KEILHACK erwähnt darüber folgendes?):

1) Vergl. Erläuterungen zu Lieferung 137 der geolog. Karte von Preußen, ferner K. KermmackK: Über präglaziale Süßwasserbildungen im Diluvium Nord­deutschlands«(Jahrb. d. Kgl. Pr. Geol. Landesanst. f. 1882, S. 133172).

?) Erläuterungen zu Blatt Ziesar , S, 12 u. 13.