Die geologischen Verhältnisse des Blattes 11
wurden. An andern Stellen gelang den Schmelzwassern aber ein Durchbruch der Bronkower Endmoräne, nämlich bei Bronkow und der Kolonie Amandusdorf. Beide Durchbrüche benutzen eine schmale Lücke in der Endmoräne. Hiermit im Zusammenhange steht die Entstehung der hinter dem Bronkower Durchbruche befindlichen Auskolkung, in der das Dorf Bronkow liegt. Sie ist durch die strudelnde Erosion der sich zum Durchbruch drängenden Schmelzwasser entstanden.
Weiter im W., nördlich von Rutzkau, gelang es den Schmelzwassern, nicht nur den vorliegenden Endmoränenwall zu durchbrechen, sondern diesen sogar mit ihrem Sandr zu überschütten und so über die Endmoränen weg nach dem Finsterwalder Becken zu gelangen.
Ein großer Teil der früher dem Göllnitzer Becken zufließenden Schmelzwasser suchte also andere Abflußwege. Dies veranlaßte ein Sinken des Wasserspiegels jenes Beckens und eine Trockenlegung eines Teiles der alten Terrasse. Zugleich entstand eine tiefer gelegene Terrasse bei 116— 120 m über N. N. und eine Verschiebung des ganzen Beckens nach N. und 0. Kin großer Teil des alten Sandrs muß in dieser Zeit eingeebnet worden sein. Die überaus schmale Verbindung zwischen Göllnitz und Saado, die heute den Zusammenhang zwischen dem. Finsterwalder und Göllnitzer Becken herstellt, war damals durch den älteren Sandr und die frühere Beckenterrasse entweder vollkommen versperrt, oder doch so schmal, daß der Abfluß nach dem Finsterwalder Becken nicht mehr ausreichte. Das Göllnitzer Becken dehnte sich infolgedessen auch in südlicher Richtung weiter aus, und es wurde mittels des Drochower Beckens und des Pössnitz-Tales die unmittelbare Verbindung mit dem tiefer gelegenen südlichen Urstromtale hergestellt.
Nach Eintritt einer dritten Rückzugsperiode des Eises, während der das Alt-Döberner Becken entstand, das Göllnitzer Becken aber überhaupt keine glazialen Zuflüsse mehr erhielt, trat zum zweiten Male ein Sinken des Wasserspiegels im Göllnitzer Stausee und eine starke Verminderung seines Umfanges ein. In dieser Periode beginnt die Anlage der dritten und jüngsten, bei 114 bis 118 m gelegenen Terrasse. Sie wäre auch heute noch der Uber