Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 23 [Neue Nr. 4350] (1908) Alt-Döbern / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 9

Endmoräne und den zugehörigen mit dem südlichen Urstromtale in Verbindung stehenden Sandr erzeugt hatte, zog es sich etwa 3 km weiter nach N. zurück und schüttete die nördlich gelegene Hauptstaffel der Endmoräne auf. Die eisrandlichen Schmelzwasser versuchten nun ebenfalls das Urstromtal zu erreichen, was ihnen auch teilweise dadurch gelang, daß sie den nördlich von Dörrwalde vorliegenden Endmoränenwall darchbrachen. Sie schütteten auf diesem Wege wiederum einen nordsüdlich geneigten Sandr auf. Dieser Abfluß genügte aber nicht. Ein großer Teil der Schmelz­wasser wurde infolgedessen gestaut und veranlaßte die Entstehung eines, Sees, in dem kiesige Sande in einer ebenen Terrasse ab­gelagert wurden. Dieses Becken, dessen Entstehungszeit wie die des umgebenden und die Endmoräne nördlich von Dörrwalde durch­brechenden Sandrs mit der Aufschüttung der Hauptendmoränenstaffel zusammenfällt, wurde später, nach einem nochmaligen, bedeutenden Rückgange des Eises, durch das Tal Leeskow Kunersdorf Schniegel­mühle in das Alt-Döberner Becken entleert.

Neben diesen beiden Endmoränenstaffeln treten noch nördlich vom Hauptzuge die letzten Ausläufer einer Endmoräne auf, die auf dem Nachbarblatte Göllnitz eine größere Bedeutung gewinnt. Die letzten Blockpackungen dieses Zuges finden sich westsüdwestlich von Alt-Döbern. Während dieses Zeitabschnittes lag der nördliche Anteil unseres Blattes immer noch unter Eis begraben.

Erst während eines weiteren bedeutenden Abschmelzens des Eises: entstand die ausgedehnte Niederung, die wir als das Alt­öberner Staubecken bezeichnen(vergleiche I. Allgemeiner Teil). Seine Westgrenze fällt ungefähr mit dem Westrande unseres Blattes zusammen. Hier greifen Hochfläche und Niederung mit zahl­reichen zungenförmigen Aus- und KEinbuchtungen ineinander und hier nimmt das Becken auch verschiedene kleine Tälchen auf, die auf dem Nachbarblatte Göllnitz ihren Ursprung nehmen. Weniger stark zerschnitten, aber immer noch unregelmäßig durch verschiedene vorspringende Hochflächenrücken erscheint der Südrand des Beckens, der durch die Punkte Chransdorf, Jauer, Pritzen , Schniegel­mühle, Ressen, Petershain bezeichnet wird. Nach N. und O.