Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 23 [Neue Nr. 4350] (1908) Alt-Döbern / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
Seite
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18 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

Diluvialzeit: von Skandinavien und Finland aus das norddeutsche Tiefland überziehenden Inlandeises aufzufassen und stellt demnach die Schuttmassen dar, die im unteren Teile des Eises nach S. bewegt und auf dieser Wanderung durch Aufnahme neuen Materials aus dem Untergrunde in ihrer Menge vermehrt wurden. Der Geschiebemergel kann also alle Gesteine enthalten, die auf dem vom Eise zurückgelegten Wege anstehen. Er enthält Gesteine aus weit voneinander getrennten Gebieten und von dem ver­schiedensten geologischen Alter. Die Farbe des Geschiebemergels ist verschieden je nach dem Grade der Oxydation der in ihm vor­handenen KEisenverbindungen, blaugrau, graugelb, gelbbraun oder braun, doch immer heller als die des ihm auflagernden und aus ihm hervorgegangenen Geschiebelehms. Die größte Mächtigkeit. des Geschiebemergels(einschließlich seiner Verwitterungsbildungen) ist auf unserem Blatte wegen des Mangels an größeren Aufschlüssen nicht festgestellt worden. Sie; überschreitet fast überall 2 m. In einer Grube, nördlich von Buchwäldchen, überlagert der Geschiebelehm, nur 12 m mächtig, einheimische Sande und Kiese . In der kleinen Mergelgrube nordwestlich von Chransdorf erreicht die Grund­moräne, die hier in Wechsellagerung mit tonigen Mergelsanden auf­tritt, eine Mächtigkeit von 4 m.

b) Die Verbreitung der Endmoränen des Gebiets ist bereits oben besprochen worden. Sie sind am Rande des Inlandeises während einer längeren Stillstandslage entstanden, d. h. in einem Zeitab­schnitt, während dessen sich der Nachschub des Eises und der Abschmelzungsvorgang an seinem Rande die Wage hielten. Wir unterscheiden Aufschüttungs- und Staumoränen, je nachdem das Eis an seinem Rande aufschüttend oder infolge des auf die Unter­lage einseitig wirkenden gewaltigen Drucks aufpressend wirkte. Zwischen beiden Ausbildungsformen finden sich selbstverständlich alle Übergänge.|

Auf Blatt Alt-Döbern kennen wir Endmoränen mit Sicherheit nur in der Form von Aufschüttungsendmoränen. Die Endmoränen­natur der vorkommendenDurchragungen ist nicht mit Sicher­heit erwiesen.