Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 23 [Neue Nr. 4350] (1908) Alt-Döbern / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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38 Bodenbeschaffenheit

günstiger wirkt der nahe Grundwasserstand auf die aus Tal- oder Beckenkies hervorgehenden Böden. Der Humusboden - Der Humusboden, der von Torf und Moorerde gebildet wird, hat seine größte Verbreitung innerhalb des Urstromtales und der verschiedenen Becken des Gebiets.

Besitzt der Torf größere Mächtigkeit, so läßt er sich als Brennstoff verwerten. Torf ist vielfach in unserem Gebiete gestochen worden, so beim Kuttenteiche bei Wormlage und bei Lugk(Blatt Gölluitz), bei Rettehensdorf. Reddern und Nebendorf(Blatt Alt­ Döbern ); bei Hörlitz und Friedrichstal (Blatt Klettwitz) und bei Senftenberg , Kl. Koschen, Scado, Wendisch-Sorno, Dörrwalde usw. (Blatt Senftenberg ). Sonst wird der Humusboden größtenteils als Wiese genutzt oder ist mit Bruchwald bestanden(Königl. Forst Lippitza, Senftenberg , Friedrichstal , Umgegend von Buchwäldchen, Rettchensdorf, Alt-Döbern ). Seltener findet der reine Humusboden als Ackerland Verwendung. Er ist dazu wegen seines Mangels an mineralischen Bestandteilen und wegen seines hohen Wassergehalts nicht geeignet. Geeigneter, besonders für Gemüsebau, erscheint da­gegen der an sandigen und lehmigen Bestandteilen reiche Moorerde­boden. Wesentlich verbessert wird der Humusboden durch Über­fahren mit Sand unter gleichzeitiger Senkung des Grundwasser­spiegels, durch Ziehung von Gräben und Abzugskanälen. Derartige Moorkulturen sind mit vorzüglichem Erfolge in den letzten Jahren im Lugker Becken, bei Wormlage, Lugk und Scado angelegt worden.

Der gemischte Boden

Der gemischte Boden der Abschlämmassen ist auf die schmalen im Querschnitt V-förmigen Rinnen und Tälchen, die die Hochflächen des Gebietes durchschneiden, beschränkt, oder er bildet die Aus­füllung ringsum geschlossener Senken. Er besteht je nach seiner

Umgebung aus mehr oder weniger humosen und lehmigen Sanden, die, einst die Oberkrume der Gehänge bildend, vom Regen und von den Schneeschmelzwassern zusammengeschwemmt worden sind. Meist unterscheiden sich die Senken daher durch ihre Fruchtbarkeit vorteilhaft von den benachbarten Gehängen.