22 Die geologischen Verhältnisse des Blattes
baue bei Grube Renate. Diese Grundmoränendecken sind zum großen Teil ebenfalls völlig entkalkt. Nur an der zuletzt genannten Stelle bei Grube Renate ist noch ein kalkhaltiger Geschiebemergel vorhanden, und hier ist auch die einzige Stelle innerhalb des Blattes, an der Kalksteingeschiebe in der Grundmoräne in größerer Anzahl beobachtet werden konnten.
Der Mergelsand des Jüngeren Diluviums(öms) ist beschränkt auf den Tagebau der Grube Bertha, wo er in der im Spezialprofil angegebenen Weise lagert. Auch er besitzt im Gegensatze zu den Bildungen des Älteren Diluviums einen nennenswerten Kalkgehalt.
Der jungdiluviale Geschiebesand bildet die Jüngste Decke auf der Hochfläche. Entweder bildet er noch eine selbständige Schicht von nur!/, bis 1'/, m Mächtigkeit, die aber nur in Aufschlüssen von den darunter folgenden Sanden des Älteren Diluviums abgetrennt werden kann, oder er ist vertreten durch eine auf der Oberfläche sich findende Bestreuung des Älteren Diluviums mit mehr oder weniger zahlreichen, kleinen oder größeren Geschieben nordischer Herkunft, unter denen Granite, Gneise, Feuersteine, Quarzite und Sandsteine die Hauptrolle spielen. Neben diesen jungdiluvialen geschiebeführenden Sanden kommen aber auch noch geschiebefreie Sande vor, die sich in den Aufschlüssen zwar deutlich durch ihre Lagerungsverhältnisse: von dem Älteren Diluvium abheben(siehe Spezialprofil), an der Oberfläche aber wegen ihrer völligen Übereinstimmung in der petrographischen Zusammensetzung mit den Sanden des Älteren Diluviums in keiner Weise sich weiter verfolgen lassen.
b) Die Klettwitzer Hochfläche
Wie auf der Raunoer Hochfläche besteht auch auf der Hochfläche der westlichen Kartenhälfte das Jüngere Diluvium meist nur aus einer wenige Dezimeter mächtigen, das Ältere Diluvium diskordant überlagernden Geschiebesanddecke oder einfach aus einer Bestreuung mit nordischen Geschieben. Diese fehlt, wenn sie überhaupt je vorhanden war, nur dem Abhange der Hochfläche südlich der Linie Zschipkauer Werke— Friedrichstal, sowie den Hochflächeninseln am Rande des Urstromtales.