Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1908) Klettwitz : geologische Karte / geogn. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 923

In größerer Mächtigkeit findet sich das ‚Jüngere Diluvium im Gebiete der westlichen Hochfläche des Blattes nur in einem Tälchen nördlich von Friedrichstal , in der Einsenkung zwischen Grube Bis­marck und Henriette und östlich von Sallgast . Die an diesen Stellen auftretenden jungglazialen Ablagerungen, Sand und Geschiebemergel, sind deshalb nicht durch eine Signatur, sondern mit der vollen Farbe des Jüngeren Diluviums dargestellt worden.

Außer den eben genannten Punkten gewinnt das Jüngere Di­luvium eine größere Bedeutung in der Nordostecke des Blattes auf der nordöstlich von Dobristroh gelegenen Hochfläche, und sodann im Gebiete der Niederung, die teils dem Lugker, teils dem Drochow­Klettwitzer Becken, teils dem Urstromtale angehört(vergl. Teil I).

a) Der Geschiebemergel(öm) tritt an die Oberfläche nörd­lich und südlich von Sallgast und nördlich von Friedrichstal . Eine weit größere Verbreitung zeigt er im Untergrunde anderer jung­glazialer Schichten des Hochflächen- und Beckensandes, so nord­westlich von Poley, östlich von Sallgast und im Gebiete des Lugker Beckens zwischen Försterei Wormlage und der Nordwestecke des Blattes.

Der Geschiebemergel tritt nirgend als solcher zutage, sondern ist überall von mehr oder weniger mächtigen, sandig-lehmigen Schichten überkleidet, die durch Verwitterung aus ihm hervor­gegangen sind. Diese Verwitterungsbildungen erfahren im boden­kundlichen Teile dieser Erläuterungen eine nähere Besprechung.

Der Geschiebemergel ist im unverwitterten Zustande ein meist schichtungsloses Gemenge toniger, kalkiger, fein- und grob­sandiger Bildungen, in dem regellos Gerölle und Geschiebe jeder Größe, vielfach angeschliffen, poliert und geschrammt, verteilt liegen. Er ist als die Grundmoräne des zur Diluvialzeit von Skandinavien und Finnland aus das norddeutsche Tiefland überdeckenden Inland­eises aufzufassen, und stellt demnach die Schuttmassen dar, die im unteren Teile des Eises nach S. bewegt und auf dieser Wan­derung durch Aufnahme neuen Materials aus dem Untergrunde

in ihrer Menge vermehrt wurden. Der Geschiebemergel kann also