Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1923) Klettwitz : geologische Karte / geologisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack ..
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12 Blatt Klettwitz

m Südrande des Blattes mit 85 m Meereshöhe und fällt von dort lang­sam nach N auf etwa 5560 m. In der Nähe der Auswaschungen verliert das Flöz seine im allgemeinen ruhige Lagerung, seine Ränder erscheinen nach der Auswaschung hin gesenkt. Die- Ursache dürfte dieselbe sein wie bei den entsprechenden, nur noch viel großartigeren Störungen des Oberflözes in der Nähe der Auswaschungen,die als­bald zu besprechen sein werden.

5. Die zwischen Ober- und Unterflöz liegenden Glimmersande sind auf unserem Blatte nirgends aufgeschlossen, da sie im Gebiete der Tagebaue Marga und Viktoria bei der Erosion des Urstromtales restlos zerstört sind. Nur in der Sohle der Tagebaue auf dem Ober flöze sieht man sie in ausgehobenen Gräben; es sind feinkörnige graue, mit sandigen Lettenschichten wechsellagernde, glimmerreiche Quarzsande, deren Mächtigkeit im allgemeinen 3040 m beträgt, nach den Auswaschungen hin aber stark abnimmt, ja bis auf 13 m zurückgehen kann. Wir werden die Ursache bei Besprechung der Auswaschungen im Oberflöze kennen lernen.

6. Das Oberflöz besteht aus einer meist stückreichen, nur untergeordnet mulmigen oder erdigen Kohle, in welcher holzarme oder holzfreie Lagen mit solchen wechsellagern, in denen große Mengen von Holz, vielfach in Form von bewurzelten Stubben und zugehörigen Stämmen, sich finden. Nach den Untersuchungen Teumers sind die Stubben auf ganz bestimmte Horizonte beschränkt, deren sich im ganzen acht feststellen ließen. Das normal entwickelte Oberflöz be­ginnt mit einer Waldvegetation, deren Wurzeln im Liegenden sich befinden, und endet mit einer solchen, deren Stubbeh in die hangenden Schichten hineinragen.. Es sind dieselben beiden riesigen Koniferen in diesem Walde vertreten, die schon bei der Bildung des Unterflözes eine wichtige Rolle spielten, Taxodium distichum, die Sumpfzypresse, und Sequoia sempervirens , der Mammutbaum. Beide leben noch heute in dem südlichen Teile der Vereinigten Staaten . Über die relative Häufigkeit der beiden Baumarten und ihre Verteilung im Ober- und Unterflöz, über die Bewachsungsdichte der Wälder und das Alter, welches diese Baumriesen erreichten, hat Teumer eingehende Unter­suchungen angestellt.

Das Oberflöz erlangt eine Mächtigkeit bis zu 25m, ist. aber im allgemeinen 1520 m mächtig. Infolge seiner der Erdoberfläche genäherten Lage ist es in viel höherem Maße von der Erosion zer­stückelt worden wie das Unterflöz und in eine Anzahl von Einzel­stücken aufgelöst. Zunächst erkennen wir aus der Kartendarstellung ein östliches und ein westliches Flözgebiet. Das östliche besteht aus vier durch Auswaschungen getrennten Stücken: dem großen, in sich wieder mehrfach zerschlitzten Raunoer Gebiete, dem ähnlich zerlapp­ten von Senftenberg II und den beiden kleinen elliptisch gestalteten Flözflächen von Hörlitzer Flur und der sögen.»Niere« südlich von den Weinbergshäusern.

Das westliche Flözgebiet wird durch eine von Klettwitz nach Sallgast verlaufende breite Auswaschung in das Annahütte -Drochower