Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1923) Klettwitz : geologische Karte / geologisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit 47

N nach S verlaufen und häufig mit kleinen Verwerfungen zusammenhängen, wie

das folgende Profil 56 es zeigt. Abb. 56.

IN. Bodenbeschaffenheit

Auf den vier Blättern dieser Kartenlieferung treffen wir die nach­folgenden Bodengattungen und Bodenarten an: 1. Ton- und tonigen Boden des diluvialen Tonmergels, Mergel­sands und des alluvialen Schlicks 2. Lehmigen Boden des Geschiebemergels 3. Sandboden des Hochflächensandes des Jüngeren und Älteren Diluviums, des diluvialen Tal- und Beckensandes und des alluvialen Fluß- und Flugsandes 4. Kiesboden des Hochflächenkieses des Jüngeren und Älteren Diluviums und des jungdiluvialen Beckenkieses 5. Humusboden des Torfes und der Moorerde . Gemischten Boden der Abschlämmassen.

Der Ton- und tonige Boden

Gegenüber den übrigen Bodengattungen tritt der Tonboden auf unseren Blättern außerordentlich zurück. Er gehört teils dem Diluvium, teils dem Alluvium an!). Auf den Blättern Göllnitz und Alt­ Döbern finden sich Tonböden des Diluviums im Gebiete der Hoch­fläche und der Niederung, auf dem Bl. Klettwitz nur in der Niede­rung. Dem Bl. Senftenberg fehlen Tonböden des Diluviums. Dagegen tritt hier wie auf dem Bl. Klettwitz im Überschwemmungsgebiete der Schwarzen Elster der alluviale Tonboden des Schlicks auf.

Der diluviale Tonboden entsteht aus dem im Untergrunde vorhandenen Tonmergel in ähnlicher Weise wie der unten zu be­sprechende Lehmboden aus dem Geschiebemergel. Auch hier unter­scheiden wir bei der Verwitterung drei Vorgänge:

1. Den für den Landwirt unwesentlichen Vorgang der Oxydation, Verwandlung der Eisenoxydulsalze in Eisenhydroxyd, kenntlich an der Umwandlung des blaugrauen unverwitterten Tonmergels in einen solchen von gelblicher Farbe.

9. Den für den Landwirt weit wichtigeren Vorgang der Aus­kohlensauren Kalkes in den obersten Schichten des Ton­in den Boden eindringenden kohlensäurehaltigen Der in unserem Gebiete etwa 8 bis über

laugung des mergels durch die atmosphärischen Wässer.

1) Die auf Blatt Göllnitz auftretenden Miocän -Tonflächen sind so klein, daß sie

landwirtschaftlich keine Rolle spielen.