Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1923) Klettwitz : geologische Karte / geologisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit 61

Der Humusboden

Der Humusboden, der von Torf und Moorerde gebildet wird, hat seine größte Verbreitung innerhalb ‚des Urstromtales und der verschiedenen Becken des Gebiets.

Besitzt der Torf größere Mächtigkeit, so läßt er sich als Brenn­stoff verwerten. Torf ist vielfach in unserem Gebiete gestochen worden, so beim Kuttenteiche bei Wormlage und bei Lugk(Bl. Göllnitz), bei Rettchensdorf, Reddern und Nebendorf(Bl. Alt-Döbern ), bei Hörlitz und Friedrichstal (Bl. Klettwitz ) und. bei Senftenberg , Kl. Koschen, Scado, Wendisch-Sorno. Dörrwalde usw.(Bl. Senften­berg). Sonst wird der Humusboden größtenteils als Wiese genutzt oder ist mit Bruchwald bestanden(Staatsforst Lippitza, Senftenberg , Friedrichstal , Umgegend von Buchwäldchen, Rettchensdorf, Alt­Döbern). Seltener findet der reine Humusboden ‚als Ackerland Ver­wendung. Er ist dazu wegen seines Mangels an mineralischen Bestand­teilen und wegen seines hohen Wassergehalts nicht geeignet. Ge­eigneter, besonders für Gemüsebau, erscheint dagegen der an san­digen und lehmigen Bestandteilen reiche Moorerdeboden. Wesent­lich verbessert wird der Humusboden durch Überfahren mit Sand unter gleichzeitiger Senkung des Grundwasserspiegels, durch Ziehung von Gräben und Abzugskanälen. Derartige Moorkulturen sind mit vor­züglichem Erfolge in den letzten Jahren im Lugker Becken, be; Wormlage, Lugk und Scado angelegt worden.

Der gemischte Boden

Der gemischte Boden der Abschlämmassen ist auf die schmalen im Querschnitt V-förmigen Rinnen und Tälchen, die die Hochflächen des Gebietes durchschneiden, beschränkt, oder er bildet die Aus­füllung ringsum geschlossener Senken. Er besteht je nach seiner Um­gebung aus mehr oder weniger humosen und lehmigen Sanden, die, einst die Oberkrume der Gehänge bildend, vom Regen und von den Schneeschmelzwässern zusammengeschwemmt worden sind. Meist unterscheiden sich die Senken daher durch ihre Fruchtbarkeit vor­teilhaft von den benachbarten Gehängen.

Blatt Klettwitz