10 Die geologischen Verhältnisse des Blattes
tieferen Schichten besitzen wieder eine allgemeine Verbreitung. Sie beginnen mit 2—6 m mächtigen Kohlenletten, unter denen ein 10 bis 12 m mächtiges Kohlenflöz, das Unterflöz, folgt; unter diesem lagern abermals Kohlenletten, sowie feine und‘ grobe Sande. In dieser tiefsten Schichtenfolge liegen auch die schneeweißen Quarzsande, die in der Sattelachse südlich unseres Gebietes an die Oberfläche gelangen und in zahlreichen Gruben ausgebeutet werden, und die mächtigen Kaolinablagerungen, die auf Grube Marga erbohrt sind.
Die Schichten, die am Aufbau des oberen Teiles der Braunkohlenformation beteiligt sind, zeigen zwar im allgemeinen die genannte Gesetzmäßigkeit, im einzelnen aber mancherlei Abweichungen von dieser. So liegt in. manchen Aufschlüssen der Flaschenton unmittelbar auf dem Braunkohlenflöz. In anderen Aufschlüssen wieder schaltet sich zwischen dem im allgemeinen das Hangende der Kohle bildenden Tertiärsand und dem Flöz selbst ein feiner schokoladenfarbener Sand ein, der gewöhnlich nur geringe horizontale Ausdehnung besitzt. Auch im Liegenden scheinen die Schichten sowohl rücksichtlich ihrer Mächtigkeit, wie auch ihrer Zusammensetzung beträchtlichen Schwankungen unterworfen zu sein. Die mächtigen Sande, die zwischen dem Ober- und Unterflöz liegen, schwanken z. B. in ihrer Mächtigkeit zwischen 10 und ungefähr 40 m. Ebenso ‚scheint das Unterflöz selbst stellenweise zu verschwinden, an anderen Stellen sich in zwei Flöze zu teilen. Alle diese kleinen Unregelmäßigkeiten genügen aber nicht, der gesamten Braunkohlenformation unseres Gebietes die Beschaffenheit einer ruhigen, nur wenig gestörten Ablagerung zu nehmen.
Der Flaschenton ist ein kalkfreier, weiß oder weißgrau gefärbter, sandfreier, außerordentlich fetter Ton, der infolge seiner Armut an Alkalien einen hohen Grad von Feuerbeständigkeit besitzt und daher ein ausgezeichuetes Rohmaterial für die Erzeugung von Verblendsteinen, Röhren usw. darstellt. Dieser Ton ist vollkommen frei von Pflanzenresten und führt überhaupt so gut wie gar keine anderen Beimengungen.
Von ihm zu unterscheiden ist ein bräunlich-rötlicher oder violetter Schieferton, der nur ganz selten noch erhalten ist, da. er