Die geologischen Verhältnisse des Blattes 17
72. Der Ton des Älteren Diluviums ist ganz ausschließlich in der Tongrube der Ilse beobachtet und zwar in Gestalt zweier linsenförmiger Einlagerungen in den Quarzkiesen. Nicht diese Tone, sondern die darunter folgenden Flaschentone bilden den Gegenstand der Ausbeutung in dieser Grube. Im Gegensatz zum tertiären Flaschenton sind die diluvialen Tone von dunkel-graublauer Farbe; sie enthalten undeutliche Pflanzenreste und stellen vielleicht eine Interglazialbildung dar.
3. Die Kiese des Älteren Diluviums besitzen eine von den
diluvialen Kiesen des nördlicheren Norddeutschland stark abweichende Zusammensetzung. Sie enthalten gar kein oder nur spärliches nordisches Material: in Gestalt von. Feuersteinen und bestehen ausschließlich aus Quarz, Kieselschiefer, Quarzit, Sandstein und einer Anzahl von Kieselsäuremineralien, wie Amethyst, Chalcedon und Achat. Die Gegend von Klettwitz , Hörlitz und Zschipkau ist seit altersher durch. das massenhafte Vorkommen von Achat bekannt. Dieses Mineral findet sich aber auch weiterhin in dem gesamten Verbreitungsgebiet des Älteren Diluviums. Ein von Dr. Schmierer gemachter. Fund eines Porphyrtuffs mit eingewachsenem Achat gibt einen Hinweis darauf, daß die genannten Mineralien höchst wahrscheinlich einem mandelsteinführenden Porphyrtuff entstammen, dessen Anstehendes, nach der Masse der Gerölle zu urteilen, sich nicht in allzugroßer Entfernung befinden kann. ı 4. Von gleicher Zusammensetzung wie die Kiese sind die Sande des Älteren Diluviums, nur daß man in ihnen die Bestandteile wegen ihrer geringen Größe nicht mehr mit der Sicherheit erkennen kann wie in jenen. Die Sande und Kiese des Diluviums finden sich in innigstem Zusammenhange und in einer völlig unregelmäßigen WechselJagerung. Bald überwiegen in einem Aufschluß reine Kiese, bald sandige Kiese, bald kiesige Sande, bald steinfreie Sande, Als Regel läßt sich höchstens aufstellen, daß die gröbsten Bildungen am Südrande der Raunoer und Klettwitzer Hochfläche sich beobachten lassen. Die Mächtigkeit dieser Sande und Kiese schwankt zwischen 1 und 20 m. Einzelheiten darüber sowie über-die Lagerung und die Beziehungen zu den Grundmoränen ergeben sich ebenfalls aus‘ den speziellen Grubenbeschreibungen.