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Geologischer Aufbau des Blattes 19 schluß Anna Mathilde beobachtet worden sind. Diese Kiese unterscheiden sich von denen der Braunkohlenformation durch— wenn auch spärlich vorhandene— nordische Gerölle, vor allem Feuer
steine; ferner sind sie bemerkenswert durch die Menge von granitischem Material, das in unverwitterter Form noch in ihnen enthalten ist und darauf hinweist, daß sie wohl viel umgelagertes Material der groben feldspathaltigen Braunkohlenkiese führen. Diese Kiese besitzen bisweilen auch einen gewissen Kalkgehalt, der auf Gerölle von nordischen silurischen Kalksteinen zurückzuführen ist; ihre Mächtigkeit kann eine ganze Anzahl von Metern erreichen. Näheres über Lagerung und Verbreitung enthalten die einzelnen Grubenbeschreibungen.
‚Die Bildungen der älteren Zwischeneiszeit
Über der an nordischen Geschieben reichen Grundmoräne der ersten Eiszeit folgt innerhalb der Hochflächen unseres Blattes in weiter Verbreitung ein bis 20m Mächtigkeit erlangender Kies, der ausschließlich aus Gesteinen aufgebaut ist, deren Heimat südlich oder südwestlich von unserm Gebiet zu suchen ist; wir bezeichnen derartige Kiese als einheimische oder— wegen ihrer Herkunft aus den Randgebirgen des östlichen Flachlandes— als sudetische. Das Hauptgestein, aus welchem diese Kiese bestehen, ist Quarz; außerdem aber finden sich massenhaft schwarze Kieselschiefer und, etwas mehr zurücktretend, silurische Quarzite aus Untersachsen, seltener Sandsteine aus der sächsischen Kreideformation, Gerölle aus dem Rotliegenden Sachsens und sodann zahlreiche Kieselsäuremineralien, die als Ausfüllung von Hohlräumen in
orphyrischen Kruptivgesteinen bekannt sind. Dahin gehören Achat,
Chalcedon , Karneol, die auf die Randgebiete der Sudeten im. nördlichen Schlesien hinweisen. Etwas weiter im S finden sich in diesen Kiesen auch Gerölle von sächsischen Basalten. Das völlige Fehlen nordischer Beimengungen spricht dafür, daß diese Kiese in einer Zeit entstanden sind, in welcher ausschließlich von S herkommende Flüsse unser Gebiet berührten, und daß jede Mitwirkung von Schmelzwässern des nordischen Inlandeises bei Entstehung dieser Bildungen ausgeschlossen war. Sie sind deswegen als interglazial aufgefaßt und als solche in der Karte bezeichnet.
Die interglazialen Kiese sind da, wo sie unmittelbar dem Tertiär auflagern, oft reich an Markasit(FeS,), der in ihnen Knollen, Platten, zylindrische oder kugelige Körper oder ganz unregelmäßig geformte Massen bildet, zuweilen auch die ‚Körner des Sandes und Kieses zu einem festen Sandstein. oder Konglomerat verkittet. Der Luft ausgesetzt oxydiert sich dieser Markasit sehr rasch unter Bildung von Kisenvitriol und freiem Schwefel. Ersterer blüht an den Außenflächen aus, Jetzterer findet sich in feiner Verteilung. im Sande. Zwei aus dem alten Tagebau Anna Mathilde stammende ‚Proben ergaben bei der chemischen ‚Untersuchung folgende Gehalte an Kisenvitriol und
Schwefel:
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