Bodenbeschatfenheit S 37
teils groben miocänen Sanden, hierauf von bis 4m mächtigen weißen Flaschentonen und schließlich von bis 10m mächtigen diluvialen Sanden und Kiesen mit einzelnen verkitteten Bänken überlagert. In diesen diluvialen Kiesen liegt in einer gelb verwilterten Zone eine Lage nordischer Geschiebe. Die in dem neuen Viktoria-Tagebaue (siehe Nr. 2) beobachtete diskordante Auflagerung eines jüngeren, nur wenig mächligen Diluviums ließ sich. auch hier gelegentlich feststellen.— Im nördlichen‘ Teile wird das an Mächtigkeit stark abnehmende Flöz unmittelbar von alluvialem Torfe überlagert,
I. Bodenbeschaffenheit
Auf den vier Blättern dieser Kartenlieferung treffen wir die nachfolgenden Bodengattungen und Bodenarten an:
1. Ton- und tonigen Boden des diluvialen Tonmergels, Mergelsands und des alluvialen Schlicks Lehmigen Boden des Geschiebemergels Sandboden des Hochflächensandes des Jüngeren und Älteren Diluviums, des diluvialen Tal- und Beckensandes und des alluvialen. Fluß- und Flugsandes 4. Kiesboden des Hochflächenkieses des Jüngeren und Älteren
Diluviums und des jungdiluvialen Beckenkieses 5. Humusboden des Torfes und der Moorerde Gemischten Boden der Abschlämmassen.
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Der Ton- und tonige Boden
Gegenüber den übrigen Bodengattungen tritt der'"Tonboden auf unseren Blättern außerordentlich zurück. Er gehört teils dem Diluvium, teils dem Alluvium an1). Auf den Blättern Göllnitz und Alt Döbern finden sich Tonböden des Diluviums im Gebiete der Hochfläche und der Niederung, auf dem Bl. Klettwitz nur in der Niederung. Dem Bl. Senftenberg fehlen Tonböden des Diluviums. Dagegen tritt hier wie auf dem Bl. Klettwitz im Überschwemmungsgebiete der Schwarzen Elster der alluviale Tonboden des Schlicks auf.
Der diluviale Tonboden entsteht aus dem im Untergrunde vorhandenen Tonmergel in ähnlicher Weise wie der unten zu besprechende Lehmboden aus dem Geschiebemergel. Auch hier unterscheiden wir bei der Verwitterung drei Vorgänge:
1. Den für, den Landwirt unwesentlichen Vorgang der Oxydation, Verwandlung der KEisenoxydulsalze in Eisenhydroxyd, kenntlich an der Umwandlung des blaugrauen unverwitterten. Tonmergels in einen solchen von-gelblicher Farbe.
2. Den für den Landwirt weit wichtigeren Vorgang der Auslaugung des kohlensauren Kalkes in den obersten Schichten des Tonmergels durch die in den Boden eindringenden kohlensäurehaltigen atmosphärischen. Wässer. Der in unserem Gebiete etwa 8 bis über
1) Die auf ‚Blatt Göllnitz auftretenden Miocän -Tonflächen sind so klein, daß sie landwirtschaftlich keine ‚Rolle spielen.