Teil eines Werkes 
Gradabteilung 58, Blatt 2 = [Neue Nr. 4041] (1913) Straach : [geologische Karte] / geologisch und agronomisch bearb. durch E. Meyer
Entstehung
Seite
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72 Blatt Straach .

Diluvium spärlich ist. Ihr Verbreitungsgebiet geht östlich vom Rische-Bach nach N hinauf bis etwas über Grabo hinaus, es macht nördlich vom Vorwerk Gallun noch einen westlichen Vorstoß über den Rische-Bach hinaus bis über den Grie­boer Bach. Auf dem westlichen Nachbarblatt reichen sie, nach einer schmalen Unterbrechung durch nordische Kiese bei Wahls­dorf, Wörpen und Apollensdorf bis zu dessen Nordgrenze. Die besonders schöne Ausbildung hoher, gerader Rücken von ein­heimischem Kies in der Richtung Möllensdorf-Grabo(Fig. 9, Taf. IV) wurde bereits erwähnt; ähnliches findet sich auch im Osten von Dobien(Fig. 10a, b, Taf. V). Hier, nördlich vom Vorw. Gallun und bei Grabo und Schmilkendorf, findet man auch in großer Anzahl kopfgroße abgerollte Geschiebe von Kieselschiefer und Milchquarz, deren Vorhandensein hier eigent­lich nur durch Drift auf Eisschollen erklärt werden kann.

Diese Kiese , deren Bestandteile größtenteils von den deut­ schen Mittelgebirgen im Süden stammen(Milchquarze, Kiesel­schiefer, Grauwacken usw.), müssen durch interglaziale Flüsse in unser Gebiet gelangt sein, wo dann in der Eiszeit ein Zu­sammenschieben der ursprünglich flächenhaft verbreiteten Kies­lager zu einzelnen schmalen, langgestreckten Wülsten in den Mulden der Faltung erfolgte. Zum Teil ihrer Umlagerung halber wurden die Kiese als Bildungen unbestimmten Alters wiedergegeben, obwohl sie ursprünglich interglaziale, vielleicht auch z. T. präglaziale Absätze darstellen.

Wie die einzelnen Ablagerungen dieser älteren diluvialen Gruppe sich untereinander dem Alter nach verhalten, ist nicht besonders klar. Wahrscheinlich kommen verschiedene Kombi­nationen vor, da die Kiese und Tonmergel in verschiedenen Horizonten auftreten dürften. In Bohrloch III und IV der Wit­tenberger Steingutfabrik zu Klein-Wittenberg (siehe bergbaul. Teil v. Bl. Wittenberg) lagen 3 m solcher-südlichen Kiese unter, etwa 7 m Mergelsand ‚und Tonmergel(dms und dh),

diese unter 4.5 m Geschiebemergel(m) und der unter 14 m Talsand(das). Diese Kiese scheinen hier also älter zu sein als der Tonmergelhorizont. In andern Fällen, so bei der Bändertongrube von Nudersdorf , dürften sie jünger sein.