Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 13 [Neue Nr. 4252] (1919) Cottbus (Ost) / bearb. durch M. Tornow
Entstehung
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8 Blatt Cottbus :Ost

77:Auf- der äußersten der. erwähnten Deltainseln. des Mündungsdeltas, unmittelbar am ‚Laufe ‚des Flusses, ist die Siedlung der heutigenStadt Cottbus begründet worden, deren isolierte Lage in früheren Zeiten. infolge derfrüher wahrscheinlich bedeutenderen Spreeüberschwemmungen gegen Überfälle guten Schutz geboten haben mag. Man kann annehmen, daß ‚die Ausdehnung der alten befestigten Stadt, die sich auf eine flache Er­hebung von etwa 600700 m Durchmesser beschränkte, die Gestalt ‚dieser ‚alten. Insel ungefähr wiedergibt, abgesehen von der Landzunge der Insel nach Westen zu. Nur der Ostteil der Erhebung erscheint als eine durch Anschüttung gegen das Spreetal hin entstandene Vergrößerung. Besonders der Berg, der das heutige Landgericht trägt, ist als Aufschüttung anzusehen. Das erwähnte Mündungsdelta setzt sich z. T.. aus. unzweifelhaft diluvialen Talsanden, zum anderen Teil aus sandigen, humosen und-Schlick­bildungen zusammen, deren nicht nur in dem heute von der Spree durch­flossenen Arme des Deltas vorkommen. Das Delta wird hauptsächlich von zwei Armen gebildet, deren westlicher das heutige Spreetal darstellt und bei Madlow noch einen besonderen Zweig nach Nordwesten ausstreckt. Durch diese Abzweigung fließt heute noch in kleiner, besonderer, künstlich offen gehaltener Spreearm, das Priorfließ. Der östliche Deltaarm 1äßtsich von Dr. Lieskow über Schlichow und Kahren bis Neuhausen auf Blatt Komptendorf aufwärts verfolgen, wo die Vereinigungsstelle beider Arme zu suchen ist. Da die Alluvialbildungen dieses östlichen Armes gegenüber den Spreealluvionen des westlichen in ihrer Unterscheidung gegen die diluvialen Talsandbildungen weitaus weniger kenntlich erscheinen, ist es von Interesse, daß die Felder östlich von Neuhausen im Bereiche der Ab­zweigung dieses östlichen Deltaarmes noch heute im Dorfe Neuhausen als altes Spreebett bezeichnet werden. A Die Talsandbildungen des Durchbruchstales gehören im Bereiche des Blattes fast ausnahmslos einer einzigen Stufe an, die unmerklich in die Tal­sande des Urstromtales übergeht. Vielleicht besitzen dem gegenüber. einige isolierte Talsandpartien von wenig höherer Lage bei Branitz ein etwas höheres Alter. Sicher höheren Alters sind wohl einige Erhebungen bei Frauendorf, die auf der Karte als Höhendiluvium angegeben sind, die man aber auch als Reste verwaschener älterer Talsandterrassen ansehen kann, da in ihrem Bereich nur Gerölle, oder Geschiebe bis höchstens Faustgröße gefunden werden konnten.. Während der westliche Deltaarm von etwas geringerer Breite von etwa 13 km durch die Erosionstätigkeit der Spree sowohl in der Ober­fläche als auch hinsichtlich ‚der Tiefengrenze der Alluvionen. etwas tiefer eingeschnitten erscheint, zeichnet sich der östliche durch seine größere Breite von 2 km und dadurch aus, daß seine heutige Oberfläche mehr ‚durch Abtragung als durch Anschwemmung entstanden zu sein scheint. Es gilt dies ganz besonders von den als alluvial bezeichneten Bildungen, unter denen bei Kahren in geringer Tiefe- Geschiebemergel anzutreffen ist, und die gegen die Talsandbildungen sowohl, wie. mit diesen. gegen die Talränder nur ungenau abzugrenzen sind. Die Abgrenzung zwischen Alluvionen und Talsand 1äßt sich besonders auch bei. der Einmündung der ‚Deltaarme in das. Urstromtal nicht ohne einige Willkür durchführen. Es liegt dies daran, daß die geologischen Begriffe ineinander übergehen, und:es ist