Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 13 [Neue Nr. 4252] (1919) Cottbus (Ost) / bearb. durch M. Tornow
Entstehung
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Geologische Verhältnisse 11 form(Kiesgrube beim Waldwärterhause von. Koppatz), ähnlich wie auf dem südlich anstoßenden Blatte Komptendorf in den Gruben am Schwarzen Berge, angetroffen worden. Seiner Beschaffenheit und seinem Aussehen nach kann man ihn wohl für einen Vertreter des im Senftenberger Revier über dem Oberflöz lagernden Flaschentones halten. Stellenweise ist in den unter dem Ton folgenden Glimmersandschichten ein dünnes Braunkohlenflöz von etwa 1 m. Mächtigkeit durch Bohrungen in geringer Tiefe angetroffen worden,auf das in früheren Jahren auch wohl Verleihungen erfolgt sind vielleicht sogar bei schollenförmiger Lagerung. Im übrigen aber ist es nicht klar, ob bei Fundesangaben von Braunkohle, die in sehr geringen Tiefen angetroffen worden sind, wie z. B. bei den Fundbohrlöchern Branitz I und II und Minna II, sowie Florentine, 1---1% km südwestlich von Dissenchen, beiderseits der Bahn CottbusForst, nicht Ver­wechselungen mit einer. diluvialen Schicht angeschwemmten Torfes im Be­reiche des Talsandes vorgekommen sind(vergl. hierüber weiter unten), die besonders an den genannten Stellen durch Flachbohrungen, z. T. auch durch die 2 m-Bohrungen bei der Aufnahme des Blattes angetroffen wurde.

Unter der oben genannten, wechselnden Schichtenfolge der glimmer­reichen feinen Quarzsande, Formsande, tonigen Feinsande, bis feinsandigen Letten mit mehr oder minder starker Braunfärbung durch Kohlensubstanz ist fast im ganzen Blattbereiche ein mächtiges Flöz durch Bohrungen nach­gewiesen worden, das sich eben durch die Überlagerung durch die genannte Schichtenfolge als das Unterflöz der Niederlausitz zu erkennen gibt. Dieses Flöz hat eine Mächtigkeit von 410, durchschnittlich etwa 68 m. Selten überschreitet die Mächtigkeit die angegebenen Grenzwerte. Anders als durch Bohrungen, insbesondere durch Bergbau, ist das Flöz im Blatt­bereiche bisher noch nirgends nachgewiesen.. Über die Beschaffenheit der Kohle läßt sich daher nur wenig sagen. Nach mitgeteilten Wärmewert­bestimmungen soll die Kohle, soweit die untersucht worden ist, gegen 2100 WE enthalten. Sie würde damit der. des Unterflözes bei Senftenberg annähernd gleichwertig sein. Ein Umstand, der den Abbauwert der Kohle aber beträchtlich herabmindert, sind die im Flöze in Form von Mitteln auftretenden Unreinheiten. In vielen Bohrungen sind 12. Mittel von einigen dm Stärke nachgewiesen, die stellenweise derart, bis zu einigen m Stärke, anschwellen, daß das Kohlenflöz dadurch in zwei gespalten wird. Die Mittel, die außer in der Senftenberger : Gegend, in den meisten übrigen Gegenden der Niederlausitz anzutreffen sind, besonders nördlich und östlich, auch südöstlich, vom Senftenberger Revier, bestehen, wie auch dort, aus meist stark sandigen, glimmerhaltigen Letten mit wechselndem Kohlengehalt, oder einer von solchem Material stark verunreinigten Kohle.;

: Das Flöz liegt unter einer Bedeckung von 2565 m Stärke, im Norden des Blattes am flachsten, im Süden im allgemeinen am tiefsten, so daß trotz des Ansteigens der Oberfläche nach Süden zu ein sehr flaches Einfallen der Kohle nach dieser Richtung festzustellen ist. Die Lagerung ist im Allgemeinen sehr wenig gestört. Nur sehr flache oder niedrige Sättel und Mulden sind durch die Bohrungen nachgewiesen worden.

Das ursprüngliche Deckgebirge, jene feinen Glimmersande und Letten, ist nicht überall vollständig erhalten geblieben, vielmehr ist das Tertiär durch die Einwirkungen des diluvialen Inlandeises und seiner Schmelz­