Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 13 [Neue Nr. 4252] (1919) Cottbus (Ost) / bearb. durch M. Tornow
Entstehung
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12 Blatt Cottbus -Ost

wässer zum großen Teile bis zum. Unterflöz,: zum. Teil auch: noch: tiefer, abgetragen und durch diluviale Ablagerungen ersetzt worden. Sogenannte Auswaschungen, wie sie im Braunkohlengebirge häufig sind, fehlen also auch im Unterflöz der Cottbuser Gegend trotz der unverhältnismäßig tiefen Lage des Flözes nicht. Für einen etwa zu eröffnenden Bergbau ist es von wesentlicher Bedeutung, wieweit die Ablagerungen der tertiären. Feinsande . und Letten reichen, und wo ihre Verdrängung durch diluviäales Material vor "sich gegangen ist, da die tertiären Sande infolge ihrer Feinkörnigkeit den Wasserzulauf stark behindern. im Gegensatz zu den.diluvialen Schichten, die, soweit sie nicht aus Geschiebelehm, Ton oder Feinsand bestehen, dem Durchfließen des Wassers geringen Widerstand bieten. Im Bereiche solcher gröberen diluvialen Sande und Kiese , wie sie besonders, und bis zu erheblicher Tiefe- im Glogau Baruther Urstromtale' vorkommen durch Bohrungen sind sie hier bis über 40 m Tiefe nachgewiesen worden wird man daher mit erheblich stärkeren Wasserzuflüssen als im Tertiärbereiche zu rechnen haben, auch werden sich Wasserentziehungen in weiterem Um­kreise bemerkbar machen, dagegen sind die feinen tertiären Sande technisch schwieriger zu entwässern, da sie das Wasser sehr festhalten.

Am geringsten ist die Bedeckung des Flözes im Norden des Meßtisch­blattes, im Bereiche des Urstromtals, besonders zwischen Lieskow und Lakoma. Hier ist stellenweise ein Mächtigkeitsverhältnis von 4:1(Decke zu Kohle) und noch weniger bis zu 3%: 1 anzutreffen, so daß man stellen­weise an die Möglichkeit von Tagebau denken könnte,(vergl. hierzu die im Anhange mitgeteilten Bohrergebnisse) vorausgesetzt, daß die anderen hierzu nötigen Bedingungen gegeben sein sollten.

Das Diluvium

1. Bildungen der vorletzten Eiszeit

Wie schon oben erwähnt, sind Ablagerungen, die einer älteren Eiszeit als der letzten zugewiesen werden könnten, im Bereiche des Blattes nur in Bohrungen angetroffen worden, alsTon, oderLehm und dergl. Da nur Angaben von Bohrmeistern vorhanden sind, dagegen Gebirgsproben nicht vorgelegen haben, so. ist über diese Frage nichts näheres zu sagen. Das Vorhandensein älterer eiszeitlicher Bildungen im Blattbereiche wäre durchaus wahrscheinlich, da noch südlich des Breslau Magdeburger Urstromtales, das den Niederlausitzer Höhenrücken südlich begrenzt, bis nahe an 100 m mächtige, diluviale Ablagerungen der vorletzten Eiszeit angetroffen werden.

2. Interglaziale Bildungen

An zwei enger begrenzten Stellen des Blattes treten kalkhaltige Tone auf, die, von Sanden der letzten Eiszeit überlagert worden. Die eine dieser Stellen findet sich dicht nördlich von der Försterei Tranitz(etwa 1% km SSO. vom Darfe Tranitz). Hier sind die Tone durch den Betrieb einer seit einigen Jahren wieder eingestellten Ziegelei aufgeschlossen. Da