Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 13 [Neue Nr. 4252] (1919) Cottbus (Ost) / bearb. durch M. Tornow
Entstehung
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A

Geologische Verhältnisse ı 17.

Glimmer von gleicher Beschaffenheit wie die tertiären Feinsande, ‚die zweifellos auch das Material dazu geliefert haben. Geschiebe, besonders größere, über Faustgröße, fehlen in dieser abweichenden Form zwar nicht ganz, doch erscheinen sie in bedeutend geringerer Zahl als im normalen ‚Geschiebemergel. Der Kalkgehalt stellt sich ebenso wie beim Geschiebe­mergel in einiger Tiefe und entsprechend dem oben Gesagten, da es sich um ‚vorwiegend tonige bis feinsandige Massen handelt, in stärkerem Maße ein als bei diesem. So nimmt dıe Bildung den Charakter entweder eines fetten Tones bis Mergels oder eines feinsandigen Tones oder endlich eines tonigen Feinsandes mit Weiteren Übergängen zum. glimmerhaltigen Feinsand an.

Die Fruchtbarkeit dieser Bildung ist umso besser, jemehr der Ton­

und Kalkgehalt in den Vordergrund tritt. Die in Rede ‚stehenden, ‚nur im Südwesten des Blattes auftretenden Bildungen stehen im Zusammenhang mit den Tonablagerungen eines unweit südlich im Bereiche des Blattes Kemptendorf befindlichen ‚diluvialen Stau­beckens, denen sie auch genetisch zugehörig sein dürften und ferner mit gleichartigen Bildungen auf den angrenzenden Blättern Cottbus-West und Drebkau . Sie treten somit nicht nur im Bereiche des Beckens auf, sondern überkleiden auch die umgebenden Höhen und breiten sich noch weiter darüber hinaus.;

Wo die Art der Ausschmelzung der im Eise enthaltenen Stoffe die Entstehung eines Geschiebemergels oder Tones nicht zuließ, oder wo ein etwa entstandener ‚Geschiebemergel gleich wieder verwaschen wurde, ent­‚standen.die, ebenso wie der Geschiebemergel meist mit Steinen und größeren Blöcken gespickten Sande und Kiese der Hochfläche, die als sandige Ver­treter des Geschiebemergels aufzufassen sind. Während man sich die Ent­stehung eines Geschiebemergels derart vorstellen muß, daß der im Eise mitgeführte Gesteinsschutt nebst tonigen Bestandteilen schon im Eise zu einer festen Bildung zusammengesaigert und geknetet ist, die beim ‚Ab­schmelzen des Eises keine Veränderung erfährt, ist die Entstehung dieser Sande und Kiese in der Weise zu erklären, daß der gedachte Gesteinsschutt im ‚Eise beim Ausschmelzen noch in suspendierter Form vorhanden ge­wesen sein muß, wodurch die Möglichkeit gegeben war, daß die tonigen und z. T. feinsandigen Bestandteile fortgespült wurden, oder ein schon zur Ablagerung gelangter Geschiebemergel wurde verwaschen. Auf diese Entstehungsart deutet die häufige Übergußschichtung hin, die auch ‚im Bereiche unseres Blattes häufig zu finden ist. Sn

Was über die gröberen Gemengteile des Geschiebemergels im obigen gesagt worden ist, gilt. mithin ohne weiteres auch für die Sande und Kiese . Kiesige Bildungen kommen im Blattbereiche nur in untergeordnetem Maße vor. Die Sande.zeigen im allgemeinen mittlere Korngröße, soweit sie nicht aus tertiärem Material bestehen, das in größeren Flächen, be- sonders in der Kahrener und Kathlower Forst in geringer Tiefe ‚ob schollenförmig oder anstehend ist zweifelhaft anzutreffen ist. Diese Aür Wasser fast undurchlässigen Schichten sind an Gehängen des Höhen­diluviums hier und da die Ursachen von Quellbildungen, so südöstlich von Kahren, ebenso östlich und südöstlich von Kathlow. Hier hat der Wasser­‚austritt zur Entstehung eines kleinen Gehängemoores Veranlassung gegeben.

Ein Kalkgehalt kann naturgemäß in den Höhensanden in nur erheblich Blatt Cottbus-Ost 2