Geologische Verhältnisse| 21
Technisch haben die Torfmoore nur sehr geringe Bedeutung; eine Torfgewinnung hat auch nur an einigen Stellen in geringem Umfang Sstattgefunden.
Besonders in Alluvialgebieten, in Schlicksanden, aber auch vielfach am Rande des Hochflächendiluviums ist als alluvialer Bildung noch des Raseneisensteins und Ortsteins Erwähnung zu tun, die beide an zahlreichen Stellen des Blattes zu finden und im gleichen Maße der Bewirtschaftung des Bodens hinderlich sind. Eine bergwirtschaftliche Bedeutung hat der Raseneisenstein in dieser Gegend wegen seines nur sporadischen Vorkommens heute nicht mehr. 7
Raseneisenstein findet sich in Schlick- und_Schlicksandgebieten nesterweis in Tiefen von% bis 1°, m, Ortsteinbildungen hier und da besonders am Rande der Hochflächen unter Bleichsand, dem der Eisengehalt entzogen ist. Die Bemühungen, die unfruchtbaren harten Bildungen durch Rigolen zu entfernen, sind häufig nicht von dauerndem Erfolg, da mehrfach nach Verlauf einiger Jahre Neubildungen beobachtet worden sind. Hier würde allein eine Behandlung mit Ätzkalk nützen.
Zu den alluvialen Bildungen zählen auch die F Lu g s an d anhäufungen, die Dünen, deren Bildung heute im allgemeinen abgeschlossen ist. Die Hauptzeit ihrer Entstehung fällt in die frühesten Zeiten nach dem Abschmelzen des Eises. Hier boten die höher gelegenen und bereits trockenen Stellen des Talsandes den Winden eine ungeschützte Angrifisfläche.
Wir finden im Bereiche des Blattes eine Anzahl Dünen von beachtenswerter Höhe und Ausdehnung, die besonders die sonst ebene Oberfläche des Talsandes beleben.-: Hier kommen Bogen-, Strich- und auch WirbelDünen vor. Die Bogendünen bilden mehrfach, so bei Merxdorf(„„Merxdorfer Alpen“): Kl. Lieskow,. Oberförsterei Kathlow Züge von beträchtlicher Länge(über 1 km) und einer Höhe bis zu 14 m. Die großen Züge sind durch West- bis Südwestwinde aufgeweht worden. Bei den kleineren ist wegen ihrer unregelmäßigen Gestalt eine Herkunftsrichtung nicht zu erkennen. Die Windschattenseite zeigt heute vielfach noch eine auffallende Steilheit, z. B. sind bei den Merxdorfer Dünen Neigungswinkel bis zu 28 und 30° zu beobachten. Die Dünen zeichnen sich durch große Unfruchtbarkeit aus, da die verwehten Sandkörner zum allergrößten Teile aus Quarz bestehen. Die atmosphärischen Niederschläge versickern infolge der lockeren Lagerung der Sandkörner sehr schnell.
Am Nordrande des Blattes, an der Bahn Cottbus—Guben sind, offenbar durch Wirbelwinde, eine Anzahl kreisrunder Dünen von wenigen m Durchmesser und Höhe aufgeweht worden. Ihre Gestalt ist flach kegelförmig.
Die Strichdünen bilden mehrfach die sehnenförmige Fortsetzung der Enden einer größeren Bogendüne, besonders deutlich bei dem großen Zuge zwischen Merxdorf und Dissenchen..
Mehrfach haben die Dünenzüge den Lauf alluvialer Wässer gestört oder in der Richtung beeinflußt, so’bei Kathlow und Dissenchen. Etwa 1 km NNW. von Kl. Lieskow finden sich unter einer flachen Düne die Reste eines Erlenbestandes. Bei einigen Dünen ist auch eine Zuwachsstreifung zu beobachten, die dadurch entstanden ist, daß sie ein oder mehrere Male mit Vegetation bewachsen war, die dann durch Flugsand wieder verschüttet wurde.