4 Blatt Komptendorf
ist, behält die Elster ihren selbständigen Lauf parallel der Elbe bei und mündet erst kurz vor Wittenberg in diese ein. Dieses große Urstromtal ist ein ganz ausschließlich durch Wasserwirkung erzeugtes Erosionstal, an dessen Entstehung weder die Lagerungsverhältnisse des. älteren Gebirges, noch irgend welche Bodenbewegungen einen Anteil haben. Dies ist in einwandireier Weise ‚durch die zahllosen Bohrungen bewiesen, die behufs Aufsuchung der Braunkohlen südlich von unsern Blättern niedergebracht worden sind.
Das nördliche Randtal des Niederlausitzer Grenzwalls, das GlogauBaruther Haupttal, beginnt im südlichen Teil von Posen und verläuft über Glogau , Cottbus , Baruth , Treuenbrietzen und Brück ’in der Richtung auf Brandenburg , um sich dann in der weiten Talebene des Havel - und Elbgebiets mit den weiter nördlich folgenden Urstromtälern zu-vereinigen. Während das nördliche Randtal des Niederlausitzer Grenzwalls eine mittlere Meereshöhe von 70 m besitzt, hat das südliche in dem südlich von unserm Gebiet liegenden Teil eine solche von 105—115 m.
Auch das nördliche Ursiromtal ist, wie zahlreiche Bohrungen in der 7 Gegend von Cottbus erwiesen haben, ebersö wie das südliche, ausschließlich. durch die erodierenden Kräfte der Eisschmelzwässer erzeugt und in keiner Weise durch Verwerfungen öder andere tektonische Vorgänge VOrgebildet. Beide Urstromtäler setzen sich aus einer älteren, etwas höher gelegenen, diluvialen, rein sandigen Talstufe und einer jüngeren, etwas tiefer gelegenen, alluvialen, aus sandigen, moorigen und tonigen Bildungen aufgebauten und im Überschwemmungsgebiet der heutigen Gewässer befindlichen Stufe zusammen. Gerade die alluviale Talstufe des GlogauBäruther Urstromtals und des Spreetals hat in unserm Gebiet große Wichtigkeit und Verbreitung. Das von Spremberg bis Netihausen einheitliche alluviale Spreetal gabelt sich bei diesem Ort; ein Teil folgt der heutigen “Spree , ein anderer Arm zweigt sich unter ganz spitzem Winkel in rein nördlicher Richtung ab und verläuft über Laasow, Kahren und Gr. Lieskow in die weiten Alluvialflächen von Peitz . Dieser Arm ist von der Spree Seit ‚langem verlassen und nur Spuren ihres alten Laufs sind in Gestalt von Schlickablagerungen und Resten von Altwässern heute nöch vorhanden. Bei Cottbus gabelt sich die Spree noch einmal und entläßt einen heute von der Spree nicht mehr, wohl aber durch den Priorgraben benutzten Lauf in rein westlicher Richtung, der bei Glinzig das Urstromtal wieder erreicht.
Durch diese mehrfache Gabelung wird in der Gegend von Cottbus zwischen Schliechöw und Glinz’g der Aördlichste Teil der Hochfläche, des Niederlausitzer Grenzwalls in eine Reihe von Inseln aufgelöst, deren Zahl 11 beträgt und deren Lage und Ausdehnung aus den einzelnen Blättern hervorgeht.;
Die höhere sandige, diluviale Talstufe des Urströmtals bedeckt .besondefs nördlich Cottbus bis nach Ruwen, Sielow und Kl. Liesköw hin außerordentlich große geschlossene Flächen, die gleichsam ein gewaältiges ‘diluviales Delta vor der Mündung des Spreetals bilden. Nach Norden ind Westen hin tatıcht diese große Talsandfläche unter das Alluvium. des Spreewalds unter.;
; Der Niederlausitzer Grenzwall ist ausgezeichnet durch eine Anzahl ‚von großen Becken, die teils auf seiner südlichen, teils auf seiner nördlichen ‚Abdachung eingesenkt sind. Im nördlichen Teil liegt östlich von unserm