Die geologischen Verhältnisse des Blattes®
fernung. Nur im NO. ist ein Abfluß vorhanden, der jedoch durch eine flache Barre versperrt ist. Zur Entwässerung des Beckens ist diese mit einem Graben durchstochen. Die Ablagerungen des Beckens bestehen z. T. in typischen kalkreichen Beckentonen, die einerseits in Feinsande, anderseits: in die normale Grundmoräne übergehen. Ihre Ausbreitung beschränkt sich jedoch nicht auf den Grund des Beckens, vielmehr überkleiden sie z. T. auch die angrenzenden Höhen und greifen besonders im N. noch über diese hinweg. Daraus dürfte zu schließen sein, daß der Beckenrand z. T. vom Eisrande gebildet gewesen sein muß; die runde Form des Beckens erklärt sich vielleicht durch Strudelung. Die petrographischen Verschiedenheiten der Ablagerungen finden ihre Ursache offenbar in der Verschiedenheit der
Ausschmelzung aus dem Eise(vgl. hierüber weiter unten unter„Diluvium“ Seite 14—15).;
Eines besonderen Interesses wert scheint das erwähnte Durchbruchstal,: das eine Verbindung zwischen dem Breslau -Magdeburger und dem GlogauBaruther Urstromtal darstellt. Dieses Tal hat der heutigen Spree, die nach Durchquerung des nächst südlich gelegenen Breslau -Magdeburger Urstromtales südlich von Spremberg in diese Talkerbe einlenkt, den Weg gewiesen. Der heutige Spreefluß ist als der unmittelbare Nachkömmling jenes eiszeitlichen Wasserstromes anzusehen, der den Durchbruch durch den Höhenrücken angelegt und eingesägt hat. Es ist also anzunehmen, daß die allmählich abnehmenden Wassermassen des Durchbruchsstromes die einmal geschaffene Wasserrinne, die vielleicht ursprünglich von Schmelzwässern des nördlich gelegenen Eisrandes, also durch einen nord-südlich gerichteten Strom angelegt worden ist, ständig weiter vertieft haben, und zwar weil dieser Weg ein weit schärferes Gefälle bot als der einen viel längeren Weg anweisende Talboden des Urstromtales . Das Gefälle des Durchbruchstales beträgt von Spremberg bis Cottbus etwa 24 m, auf eine Entfernung von 22 km, oder auf ein km 1,1 m. Dagegen ist das Gefälle des Urstromtales bei Spremberg etwa 0,5 m auf ein km, und ebenso das des Glogau -Baruther Urstromtales bei Cottbus etwa 0,5 m auf ein km. Diesem schärferen Gefälle verdankt eine ganze Anzahl von Mühlen im Spreetale zwischen Spremberg und Cottbus ihre Wasserkraft.
Schließlich sind die allmählich versiegenden diluvialen Wassermassen unmerklich von der die heutige Entwässerung bewirkenden Spree abgelöst worden, die sich allmählich noch tiefer eingeschnitten und das Gesamtgefälle im Bereiche ihres Laufes gleichmäßiger gestaltet hat,— abgesehen von den künstlichen Veränderungen des Gefälles durch Anstau für die Mühlen. Wir sehen, daß sie gegen die nach Süd und Nord ansteigenden ', Böden der Urstromtäler mit mehr oder minder großen Terrassen absetzt, während sie sich im Tiefsten der Urstromtäler z. T. nur sehr flach einbetten konnte.
Das Durchbruchstal mündet nach N.(s. Blatt Cottbus -Ost) mit einem großen Delta in mehreren Armen in die Niederungen des Glogau -Baruther Urstromtales. Die Abzweigungsstelle der Arme liegt noch im Bereiche des Blattes Komptendorf beim Dorfe Neuhausen, wo bereits eine trichterförmige Erweiterung des diluvialen Tales zu erkennen ist. Das Delta zeigt hauptsächlich zwei breite Arme, einen westlichen, der bei Cottbus mündet und von der heutigen Spree weiter durchflossen wird, und einen östlichen, dessen Verlauf von Neuhausen über Kahren nach Schlichow zu verfolgen