Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 17
Das Grundwasser war in der Aufnahmezeit, d.h. in den Sommern des Jahres 1912 und 1913 meist in Tieferi bis 2 m nicht anzutreffen. Ein mäßig hoher Grundwasserstand ist für die Frage der Fruchtbarkeit der Talsandbildungen von ganz besonderer Bedeutung.
Die Gesamtmächtigkeit der‘ Talsandbildungen ist wegen der petrographischen Ähnlichkeit mit anderen Bildungen, zumal bei der Unzulänglichkeit aller Bohrproben, nicht leicht festzustellen. Sie dürfte jedoch im Bereiche des Spreedurchbruchtales 20—40 m. erreichen.
Das Alluvium
. Unter diesem Begriffe werden die Ablagerungen zusammengefaßt, die nach Beendigung der Eiszeit, also nach dem Abschmelzen des Inlandeises entstanden sınd. Dahin gehören außer den organischen Bildungen, wie Torf und dergl. insbesondere jene Absätze aus Wasser, deren Bildung noch heute vor sich geht, oder die noch heute bei Überflutungen durch Hochwasser statthaben könnte, wenn diese nicht durch menschliche Eingriffe eingedämmt wären.;
Der Begriff dieser Alluvionen ist im praktischen Falle nicht immer leich‘ . festzulegen, insbesondere mußten in den Parallel- und Seitentälern des Ursiromtales humose. Sande als Alluvium aufgefaßt werden, die in. den unteren Teilen der Täler morphologisch sich nur sehr undeutlich. von den dort noch als diluviale Talsande geltenden Sanden unterscheiden. Im allgemeinen erfüllen die Alluvionen die jüngste Spreetalstufe im Bereiche des Durchbruchtales sowie die tieferen 1eile der Seitentäler, auch einige flache Mulden hier und da im Höhendiluviuim, NO
Den Hauptanteil bilden humose bis schwach humose San d e, die sich, abgesehen von ihrer mehr oder minder schwachen Humifizierung. von den Talsanden petrographisch nicht unterscheiden.. Auch im alluvialen Spreetale herrschen die reinen, oft nur sehr schwach oder fast garnicht humifizierten Sande vor. Wo ein Wasseranstau ‚bei der Entstehung der Bildungen die Stromgeschwindigkeit minderte, kamen aus dem Wasser auch die mitgeführten feineren, hauptsächlich tonigen Teile zum Absatz und bildeten Schlick. Dieser hat im allgemeinen eine wechselnde Zusammensetzung aus Ton, staubsandigen bis sandigen Bestandteilen und Humus. Die Sandund Schlickböden sind— abgesehen von den Flächen mit Lehm- und Mergel im Untergrunde— im allgemeinen die fruchtbarsten des Blattes— sofern sie nicht eisenschüssig sind— und zwar auch ihres z. T. günstigen Grundwasserstandes wegen. Im allgemeinen ist der Tongehalt der Schlickböden im Blattbereiche verhältnismäßig unbedeutend. Auch die Mächtigkeit der Schlickböden ist nur gering, bis zu wenigen dm.
In den Tälern bei Komptendorf, Drieschnitz, Kahsel findet sich in einer Tiefe bis zu 2 m unter Alluvialsand noch eine schwache kalk- und etwas humushaltige Tonschicht, die jedoch praktisch höchstens insofern Bedeutung hat, als dadurch darüber ein Grundwasserhorizont gehalten wird, der für hinreichende Feuchtigkeit der Wiesen sorgt.
Vielfach hat bei der Schlickbildung die Vegetation die Hauptmenge des Materials zum Aufbau geliefert, und wir finden somit Übergänge zu den Moorerdebildungen, sowie diese selbst, bei denen der Humusgehalt die Hauptrolle spielt, verunreinigt durch Stoffe des Schlicks, die durch Wasser,
Bistt Komptendorf. 9